Unterm Strich

The never ending stooooooooory: Zu massiven Verlusten hat die anhaltende Diskussion um die Rechtschreibreform bei den Verlagen geführt – sagen diese jedenfalls selbst. Betroffen sei vor allem der Bereich der Schul-, Kinder- und Jugendbücher. Allein die Bertelsmann Buch AG beziffert den Schaden in ihren Verlagen auf 15 bis 16 Millionen Mark. „Wir stehen vor einer echten Katastrophe“, sagte der Bertelsmann-Geschäftsführer für die Literatur- und Sachbuchverlage, Volker Neumann, am Dienstag abend in München vor Journalisten. Einen nahezu vollständigen Verkaufseinbruch erlitt Bertelsmann mit dem Wörterbuch zur neuen deutschen Rechtschreibung, das zunächst ein Bestseller war. Von dem Text wurden 1996 noch 1,6 Millionen Exemplare verkauft, in diesem Jahr nur noch 120.000. Branchenexperten schätzen den Verlust der Verlage bei einem endgültigen Scheitern der Rechtschreibreform auf insgesamt mindestens eine halbe Milliarde Mark.

Lay down your weary bones: Unbekannte haben aus dem Rechtsmedizinischen Institut in Arhus Skelette von 200 Dänen aus dem 11. Jahrhundert gestohlen. Wie die leitende Obduzentin Anni Charles Vesterby am Donnerstag bestätigte, konnten die Täter in der Nacht zum Mittwoch ohne größere Schwierigkeiten in den normal verschlossenen Institutsraum einbrechen und die in Pappkästen sortierten Knochen sowie einzeln verpackte Schädel mitnehmen. Die ungewöhnlich gut erhaltenen Dänenknochen waren 1996 bei einer Ausgrabung in Viby bei Arhus entdeckten worden und sollten von Medizinern auf mögliche Krankheiten sowie den Zustand der Zähne untersucht werden. Als Motiv für den ungewöhnlichen Diebstahl vermutete Vesterby „Übermut“. Sie appellierte über die dänischen Medien an die Täter, ihren „heimischen Schrank voller Skelette zu öffnen und den Inhalt zurückzugeben“.