Schweigsam ab in den Keller

■ 2:4 in Frankfurt, doch Rückendeckung für FC-Coach Krautzun

Da war er sprachlos, der Präsident. Heinz Weisener wollte in der Halbzeit kein Wort sagen. Der Grund seines Schweigens: Mit 0:3 lagen seine Kicker vom FC St. Pauli hinten. Und Eintracht Frankfurt mußte beim montagabendlichen 4:2-Sieg „spielerisch nicht das Gelbe vom Ei“bieten, wie Hessen-Kapitän Ralf Weber staunte.

Besonders pikant, es war ein Ex-St.-Paulianer der die Millerntor-Elf ständig düpierte: der für 350.000 Mark von der Elbe an den Main gewechselte Thomas Sobotzik. Nach dem Bundesligaabstieg sah er keine Perspektiven mehr in Hamburg und ging zur Eintracht. Im Moment wohl ein weiser Entschluß. Und was sagte FC-Coach Eckhard Krautzun nach der fünften Saisonniederlage und zwei Zählern von der Drittklassigkeit entfernt?

„Drei Blackouts waren entscheidend.“Aber dann hätte seine Mannschaft Charakter gezeigt – in der zweiten Halbzeit. Da habe sie „sich gewehrt“, urteilte der Trainer, der sich noch keine Sorgen über seine St.-Pauli-Zukunft machen muß. Denn er bekam erneut Rückendeckung von höchster Stelle.

„Es gibt 'ne Menge, worüber man sich Gedanken machen muß“, meinte der allmächtige St.-Pauli-Chef Weisener eingedenk der Pleite und auch in Hinblick auf das Heimspiel am Freitag gegen Spitzenreiter Uerdingen. „Aber eine Trainer-Diskussion können wir nicht gebrauchen“, hatte der 69jährige nach Spielende wieder seine Sprache gefunden. tosch