: Kleiner Unterschied
Knapp 11.100 Kilogramm Kohlendioxid produziert jede Deutsche pro Jahr im Schnitt. Eigenes Verhalten kann ins Gewicht fallen. Wer zum Beispiel nach Thailand fliegt, produziert 2.300 Kilo Kohlendioxid – ein Fünftel des Jahresbudgets. Die Fahrt von Dortmund an die Nordsee per Bahn erzeugt nur 17 Kilo. Mit der Bahn nach Florenz geht's für 72 Kilo, per Auto (zu dritt) entstehen 190 Kilo. Ein Flug nach Gran Canaria erzeugt dagegen 820 Kilo.
Auch beim Essen gibt es Unterschiede. Obst und Gemüse aus Ökoanbau etwa verbrauchen im Schnitt nur 37 Prozent soviel Energie wie aus herkömmlichem Anbau. Der Grund liegt im hohen Energieeinsatz für Dünger und Herbizide. Auch Fleisch fällt besonders ins Gewicht: Vier Fünftel des Energieverbrauchs in der Landwirtschaft geht in die Tierhaltung. Wer eine Frikadelle brät, produziert zehnmal mehr Treibhausgase als für ein vegetarisches Essen. Maßgebend ist auch die Herkunft: Ein Kilo Äpfel aus Neuseeland bringt 550 Gramm Kohlendioxid in die Luft, ein Kilo heimische Äpfel 400 Gramm.
1979 verabschiedete die erste Welt-Klimakonferenz von Wissenschaftlern eine Deklaration, die die Regierungen der Welt aufforderte, „mögliche Auswirkungen eines Treibhauseffektes zu verhindern“.
1988 wurde von der UN das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) gegründet, eine Kommission aus inzwischen über 2.000 Wissenschaftlern, die 1990 ihren ersten umfassenden Bericht veröffentlichten: eine Mahnung, etwas gegen die drohende Erwärmung zu tun.
Auf dem großen Erdgipfel in Rio 1992 verabschiedete die bislang größte Ansammlung von Regierungschefs einen Fahrplan für eine nachhaltige, das heißt ökologisch verträgliche Entwicklung ins nächste Jahrhundert, die Agenda 21. Dabei entstand auch eine Klima-Konvention.
Diese Klima-Rahmenkonvention (FCCC) ist mittlerweile von 196 Staaten ratifiziert worden und hält die Industrieländer unverbindlich an, ihren Ausstoß an klimaschädlichen Gasen bis 2000 auf den Stand von 1990 zurückzuführen. Auf der ersten FCCC- Vertragsstaatenkonferenz in Berlin kamen die Teilnehmer überein, daß die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, und beschlossen, bis 1997 völkerrechtlich bindende Klimaschutzpflichten zu verabschieden. Diese werden nun auf dem Klimagipfel in Kioto endgültig beraten. urb
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