■ Soundcheck
: Universal Egg

Gehört: Universal Egg. Der Dub ist sowas wie ein guter Onkel für Ism – irgendwie verwandt und furchtbar nett, aber nur selten zu Besuch. Die Techno-Kommune aus Liverpool, die das Live-Programm zur Universal-Egg-Nacht im Kunstraum der Markthalle bestritt, nimmt digitale Dub-Rhythmen und pitcht sie in unerlaubte Bpm-Zahlen. Dazu gröhlen die jungen Männer, ballen die Fäuste, schlagen auf ihre Sequenzer ein. Gabba-Goa könnte man diesen Bastard nennen, der, sagen wir mal, Alec Empire näher steht als King Tubby. Und er zeigt, daß der Reggae auch gerne mal den Proll raushängen läßt.

Die Samstagnacht war eine gemischte Angelegenheit. Vom Techno-Spund bis zum Kiffer-Urviech war in der mäßig gefüllten Halle alles vertreten – so wie in der vielköpfigen Universal-Egg-Mannschaft selbst, die das Publikum nach dem Ism-Auftritt in einem großangelegten DJ-Clash wieder auf den Pfad der Tugend zurückführte. Da legten sich nämlich die Bässe des Dub wie eine weiche Decke über die erregten Gemüter. cbu