Teddybären für ein Aids-Hospiz

■ Der Richtkranz baumelt schon, im Frühjahr soll das Hospiz der Aktion Hamburg Leuchtfeuer eröffnet werden. Noch fehlen Spenden

Die Zimmerleute haben mit den Dacharbeiten begonnen, der Richtkranz baumelt seit einigen Tagen im Wind. Im Frühjahr soll das Hos-piz von Hamburg Leuchtfeuer fertig sein. Das Pflegehaus für schwerkranke, HIV-positive Patienten und Sterbende entsteht zur Zeit in einem Nebengebäude des ehemaligen Israelitischen Krankenhauses auf St. Pauli. Aids-Hilfe Geschäftsführer Rüdiger Hülskamp hofft jeden Tag „auf gute Nachrichten vom Wetterdienst“, auf daß die Bauarbeiten nicht durch Frost behindert werden.

Im Leuchtfeuer Hospiz sollen elf Patientenzimmer, ein Gästezimmer und verschiedene Aufenthalts-, Pflege- und Versorgungsräume untergebracht werden. Menschen mit Aids sollen hier „unterstützt und in die Lage versetzt werden, die letzte Phase ihres Lebens selbstbestimmt zu gestalten und in Würde ihren eigenen Vorstellungen entsprechend sterben zu können“, sagt Babette Peters von Hamburg Leuchtfeuer. Freunde und Bekannte werden in der bundesweit ersten Einrichtung dieser Art jederzeit willkommen sein.

Um den Bau, die Ausstattung und die laufenden Kosten zu finanzieren, können Spender einen der 1000 durchnumerierten Hospizbausteine erwerben, die der Berliner Künstler Tom Fecht gestaltet hat. 301 Lehmziegel haben schon einen Sponsoren gefunden. Nach Schätzung von Hamburg Leuchtfeuer fehlen noch rund 700.000 Mark für die Fertigstellung des Rohbaus. Dann fallen jährlich 330.000 Mark Betriebskosten an, die ebenfalls aus Spendenmitteln finanziert werden müssen.

Die Aktion Hamburg Leuchtfeuer hat bisher ein Spendenaufkommen von 5,5 Millionen Mark ergeben (inklusive 600.000 Mark Investitionszuschuß aus städtischen Mitteln und 200.000 Mark vom Deutschen Hilfswerk). Damit hat Hamburg Leuchtfeuer in den letzten vier Jahren ein umfassendes Versorgungsnetz für Menschen mit HIV und Aids realisieren können.

Im Frühjahr 1998 soll nun das Hospiz dazukommen. Die restlichen Investitionskosten sollen nun durch die diesjährige Aktion Teddys für Hamburg Leuchtfeuer zusammenkommen. Am Flughafen, in der Wandelhalle des Hauptbahnhofs und in der Eisdiele Emporio del Sol (Waitzstraße) werden noch bis zum 7. Dezember kleine Teddybären gegen eine Spende von zehn Mark abgegeben.

Zur Zeit leben in Hamburg 7.500 HIV-infizierte Menschen. Bei 400 von ihnen ist die Aids-Erkrankung bereits zum Ausbruch gekommen. Jedes Jahr sterben rund 200 an den Folgen der Krankheit. lian

Spendenkonto Hamburg Leuchtfeuer, Kontonummer 666666 bei der Commerzbank (BLZ 20040000) und bei der Dresdner Bank (BLZ 20080000)