Hilfe für Ex-Knackis

■ Die Bremische Straffälligenbetreuung hilft Haftentlassenen seit 160 Jahren

Wer aus dem Knast kommt, hat keine guten Karten. Die Rückfallquote von entlassenen Strafgefangenen liegt bei 70 Prozent. Seit genau 160 Jahren versucht der „Verein Bremische Straffälligenbetreuung“, die Rückfallquoten zu drücken. Am 23. November 1837, bei der Gründung des Vereins, legte man als Ziel in den Statuten fest „ .die aus dem Arbeitshause, aus den Gefängnissen und aus dem Werkhause hierselbst Entlassenen vor dem Rückfall in einen verbrecherischen und sündhaften Lebenswandel zu bewahren.“

Vor zwanzig Jahren wurde zudem die „Zentralstelle für Straffällige“gegründet. Die Zentralstelle ist erster Anlaufpunkt, wenn es um Hilfe im freien Leben geht, außerdem sind im gleichen Haus am Osterdeich 59b Mitarbeiter des Amtes für Soziale Dienste untergebracht. Das erspart Wege und Behördengänge. 50 Prozent der Entlassenen stehen ohne Wohnung da, im Schnitt hat ein Ex-Knacki 40.000 Mark Schulden bei zehn Gläubigern, 80 bis 90 Prozent des Klientels haben Suchtprobleme. Da wundert die Rückfallquote wenig. Die zehn Mitarbeier und Mitarbeiterinnen der soziale Beratungsstelle werden jährlich von fast 400 Menschen aufgesucht. cd