„Liebe Leute von der taz hamburg“:

Die Streichung der beiden Redaktionsstellen muß unbedingt zurückgenommen werden. Ich werde mein Abo nicht aufrechterhalten, wenn mir ein profilierter Lokalteil, der für mich in Hamburg von sehr großer Wichtigkeit ist, nicht mehr gewährt wird.

Gerade das rot-grüne Bündnis macht eine gute, linke Berichterstattung notwendig. Schade, wenn man/frau nur noch auf das Abendblatt zurückgreifen kann.

Empörte Grüße

Christel Al-Khazail

Die Gestaltung der taz hamburg light hat mir sehr gut gefallen und bewußt gemacht, warum diese Seiten gelegentlich der einzige taz-Teil sind, den ich noch lesenswert finde.

Wenn der Schritt zum „Neuen Denken“und zum wirtschaftlich erstarkten Unternehmen bedeutet, daß MitarbeiterInnen willkürlich gefeuert – und dann auch noch zum Mißbrauch von Sozialleistungen aufgefordert – werden, wird jeder kritische taz-Artikel zur sozialen Misere in der Republik zur Farce. Warum sollte ich wohl ein so kurzsichtig und frühkapitalistisch geführtes Unternehmen durch mein Abo unterstützen?

Wenn die Hauptstadt-Zentrale der taz die Hamburger Lokalredaktion kaputtsparen will, bin ich die längste Zeit Abonnentin gewesen. Wenn in Berlin tatsächlich „99 Prozent der Redakteure sowieso gegen die Lokalteile“sind, sollten die langsam mal auf den Teppich zurückkommen und sich fragen, was wohl 99 Prozent der Lokalteil-LeserInnen wollen: Nämlich aktuell, gut recherchiert und unterhaltsam über das Geschehen in der eigenen Region informiert zu werden. Neues aus aller Welt erfährt man auch aus anderen Medien...

Stellt Euch mal vor, Ihr macht die taz, und keiner liest sie!

Mit taz hamburg-solidarischen Grüßen,

Eva Ulrich, Eversen-Heide

Wenn die Kündigungen so – wie von Euch geschildert – kaltschnäuzig ohne intensive Überprüfung anderer Einsparmöglichkeiten ausgesprochen wurden, enttäuscht und empört mich das: Es kann ja wohl nicht sein, daß eine Zeitung, die unsere Solidarität immer wieder fordert, in dieser Weise mit MitarbeiterInnen umgeht!

Einen magersüchtigen Hamburg-Teil fände ich außerordentlich bedauerlich/ärgerlich.

Sollten diese Kündigungen so bestehen bleiben, werde ich den Soli-Preis nicht weiter bezahlen und mein Abo insgesamt überdenken. Viele Grüße

Elisabeth Sellschopp, Aumühle

Laßt Euch von der Geschäftsleitung in Berlin nicht unterkriegen. Auch wenn die das nicht gerne hört: Ich halte die taznur wegen ihres vorzüglichen Lokalteils, und wenn der verkleinert wird, halte ich sie eben nicht mehr!

Mit bestem Gruß

Reinhard Barth

 Ohne die taz hh wäre ich keine taz-Leserin. Ziehe jetzt nach Frankfurt/Main und hoffe, gemeinsam mit meinem Freund, auf die baldige Gründung eines Ffm-Lokalteils. Gruß, Bettina

Sagt es den tazlern in Berlin: Eine taz hamburg ohne vernünftigen Regionalteil ist in dieser durch die Springer-Presse dominierten Stadt wie ein Fisch ohne Gräten.

Ich weiß nicht, wie viele Jahre ich die taz abonniert habe, aber für mich ist der Regionalteil sehr sehr wichtig! Gruß

Bolko Schwanecke

Wir gehören sicher zu den Abonnenten, die sich ohne Hamburger Regionalteil sehr schnell für eine andere Tageszeitung entscheiden würden. Wenn „die in Berlin“das so wollen, sollen sie nur so weitermachen. Hoffentlich kommt es nicht dazu.Viel Glück!

Angelika Eder

Wir wollen nur mal klar und deutlich feststellen, daß wir die taz zu einem großen Teil deshalb abonnieren, weil wir dadurch einen informationsreichen, orientierenden Lokalteil erhalten. Es ist der Teil, den wir in unserer Familie am konsequentesten durchlesen.

Daß die Berliner Redakteure die Lokalteile anscheinend geringschätzen, ist ignorant und höchst ärgerlich. Es erstaunt uns, wie wenig sie offensichtlich von den Bedürfnissen ihrer Leser wissen. Zudem ist es unglaublich, welch verächtlichen Umgang die Berliner Geschäftsführung an den Tag legte.

Ina Jaks, Friedemann Schott

Rechenschieber und Betroffenheitsseminaristen, die keinen Sinn und Verstand für Blattinhalte mit sozialer Kompetenz verbinden, sind Euer Untergang. Eure zentrale „Geschäftsführung“darf sich offenkundig zwecks eigener Karriereentwicklung entsprechend austoben und mit Druckmitteln jenseits aller gewerkschaftlichen Errungenschaften das Personal gefügig machen. So bekommt jeder Stimmung gegen die taz-Lokalteile in der Hauptredaktion erpreßt. Eure Chance auf interne Solidarität ist demzufolge Null. Der Hilferuf nach draußen mehr als gerechtfertigt.

Doch welcher Geschäftsmann und potentielle Verleger ist gleichsam mit Geld, Verstand und Spielwitz ausgestattet, mit Euch in Hamburg einen Weg in ein neues Printmedium zu gehen? Zusätzliches Personal mit dem Ausblick auf Qualitätssicherung einzusetzen, ein motivationsförderndes, demokratisches, vertrauensvolles Redaktionsklima als Basis für ein überlebensfähiges Blatt zu schaffen? Vielleicht sogar noch tarifliche Honorare an freie Textlieferanten zu zahlen? Ein schönes Wintermärchen, gell?

In diesem Sinne meine traurig gestimmten „seasonal greetings“!

Frank Uckermann

Da ich die taz hauptsächlich wegen ihres Lokalteils, nämlich der Hamburg-taz, abonniere, bin ich über die Arroganz der Berliner taz empört. Hamburg braucht neben Springer + Morgenpost eine anständige Alternative. Nach wie vor unterschätzt man in Berlin die Wichtigkeit von Lokalberichterstattung. Ich fordere die sofortige Zurücknahme der Kündigungen, und meinetwegen könnt Ihr (bzw. Berlin) ja das schlappe taz-mag wieder einstellen. Gruß,

Sabine Skalla

Ich möchte mich hier mal mit der ganzen Wucht meiner 18jährigen, ununterbrochenen Abonnentenschaft auf Eure Seite stellen:

Die taz hamburg ist das Salz in der Suppe der Rest-taz. Sollte da auch nur ein Körnchen fehlen, z.B. Bildung (!) oder Ökologie, wird die Sache verdammt schal, und dann kauf' ich vielleicht bei Gelegenheit später mal eine am Kiosk. Vielleicht. Dann kann ich auch andere Zeitungen abonnieren. Kein Problem!

Bestellt das diesen phantasie- und orientierungslosen Ruchs und Bulls! Solidarische Grüße

Claus Ifflaender

Ihr ironischer Umgang mit der eigenen Geschäftsleitung und den internen Problemen hat mir imponiert. Normalerweise springen Journalisten nicht so keck mit ihrer eigenen Obrigkeit um. Nur sollten Sie Ihrem Berliner Geschäftsführerduo in einem Gespräch doch noch Gelegenheit geben, sich vom Verdacht des Sozialbetrugs und der schieren Unfähigkeit zu befreien.

Herzliche Grüße von einer ausdauernden taz-Leserin,

Cornelia Bolesch, Hamburger Korrespondentin der „Süddeutschen Zeitung“

Nun reicht's! Der Hamburger taz-Teil ist zwar so ziemlich das Schlechteste, was die taz zu bieten hat, aber jetzt daraus den Schluß zu ziehen, die sowieso mickerige Redaktion zusammenzustreichen, setzt der Entwicklung die Krone auf. Was die Hamburg-taz braucht, sind professionelle Journalisten und arbeitsfähige Strukturen. Wir möchten nicht die taz abbestellen müssen, weil der Hamburg-Teil mangels Journalisten auf das Niveau der Wochenblätter sinkt. Ohne Hamburg-taz wäre uns der Rest doch zu dünn.

Die „Verschlankung“der Redaktion muß zurückgenommen werden. Konkrete Schritte zur Verbesserung der Berichterstattung und des Services müssen eingeleitet werden. Gebt der Hamburg-taz die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Es entwickelt sich nichts ohne Investitionen.

Zum Schluß, liebe „Genossen“, noch eine Bemerkung zur Personalpolitik. Zwei Journalisten, die ihren Lebensmittelpunkt erst vor einem halben Jahr nach Hamburg verlegt haben, kurz vor Inkrafttreten des Kündigungsschutzes zu feuern (und das offensichtlich ohne Kritik an der Qualität der Arbeit), ist schlicht und ergreifend menschenverachtend. Solche Politik kann nur die Kündigung des Abos zur Folge haben. Wäre schade, aber alles hat seine Grenzen.

Peter Ploenes, Gertrud Lampe

Der gelungene bitter-ironische Umgang mit den Untergangsbedrohungen hat neben dem frivolen Charme auch etwas Herbes, Drastisches. Von der Distel im Hamburger „Mediendschungel“hat Senator Mirow gesprochen. Diese treibt, man weiß es, ab und an herrliche Blüten. taz light ist eine davon – vor allem, wenn man die Seiten vom Donnerstag sieht mit ihren indirekten Bezügen: zum Beispiel Speak Bitterness in Korrespondenz zum Bericht in eigener Sache.

In häufig unbeachteter, aber kollegialer Loyalität

Prof. Dr. Will Teichert,

Akademie für Publizistik

Wir sind für eine taz hamburg light...

...weil die HamburgerInnen dann endlich schneller mit dem Hamburg-Teil der taz durch sind und rechtzeitig zu Markt im Dritten das Fernsehgerät einschalten. Die Redaktion von

Markt im Dritten, NDR

Hallo, hier schimpft ein Chef (Genosse Nr. 203556),

ich bin stinksauer über das, was zur Zeit mit der Teil-taz Hamburg läuft. Im Vergleich zum Abendblatt ist das jetzt sowieso schon alles ziemlich mager, und das soll nun noch dünner werden. Das sollten die doch nicht machen.

Und das im Zeitgeistalter der Regionalisierung. Wer da zu spät kommt, den bestraft der Abonnent.

Zumal die Abendblatt-Leute mir Ihre Zeitung monatelang zur Probe in den Briefkasten legen, um auch mich abhängig zu machen und als Abonnenten zu keilen. Bedenke: Das Abendblatt bringt jede Woche eine Anzeige mit den Sonderangeboten von Aldi! Was bleibt dann nach einer Verdünnung der HH-taz als Gegenargument gegen einen Wechsel?

Also bitte: den Lokalteil in Hamburg nicht verkleinern, sondern ausweiten.

Grüße, Karl H. Bauer

Schluß mit dem neoliberalen verRUCHten BULLshit, oder soll der Norden tazlos werden???

Und dann mit diesen Vorzeichen weiter Eigentümer suchen!! Tz,tz! Was finanzieren wir da eigentlich? Von wegen – „alles wird gut!“

Die Chalupskys

aus der Nordheide

Krieg den „Palästen“(Berlin), Friede den „Hütten“(Hamburg).

Gruß an die „Berliner Bonzen“von Olaf Lentfer, Ute Rauh-

Lentfer, St. Margarethen

Alle, die versuchen, in dieser Stadt sozial und politisch auch von unten etwas zu bewegen, wissen, wie wichtig eine gut funktionierende und gut motivierte Redaktion der taz hamburg ist. Die spannendsten Informationen kommen gerade nicht über den Ticker.

Der autoritäre Umgang mit Euch und die rücksichtslosen Kündigungen werfen ein schlechtes Licht auf das Gesamtunternehmen taz. Laßt Euch das weiterhin nicht gefallen und laßt mich wissen, wie ich Euch dabei weiter unterstützen kann.

Sabine Tengeler, Redakteurin der „GALintern“