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Nikolausstreit in Holland

Den Haag (dpa) – Sankt Nikolaus ist in Holland mal wieder in den Schlagzeilen. Die antiautoritäre 68er Generation habe aus der einstigen Respektsperson eine Witzfigur gemacht, lautet der Vorwurf. „Sinterklaas“ habe nicht mehr den Mut zu erziehen, geschweige denn zu strafen. „Nikolaus nimmt sich selbst nicht mehr ernst“, schreibt De Volkskrant. Der Völkerkundler John Helsloot spottet: „Nikolaus ist ein hilfsbedürftiger, alter Trottel geworden.“ Selbst vor dem Schwarzen Piet läuft heute niemand mehr davon. „Piet trägt keine Rute mehr“, stellt der Gesellschaftshistoriker Rudolf Dekker fest. Das Beängstigende sei verschwunden. Inzwischen bezieht Nikolaus selbst des öfteren Schläge. In Amsterdam rissen ihm Jugendliche den Bart ab und warfen den Bischofsstab in einen Kanal. Wenn das so weitergehe, werde sich der Geschenkebringer demnächst nicht mehr in die Stadt trauen, drohten Amsterdams Nikolaus-spielende Studenten. Doch Psychologen glauben: Das hat sich der Alte selbst zuzuschreiben. Wer sich so anbiedert, verliert jeden Respekt. Er hätte sich eben doch weiter siezen lassen sollen.

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