ARD stehen in „größter Solidarität“

Köln (taz) – Der umstrittene ARD-Vorsitzende Udo Reiter ist nach Verhandlungen einstimmig bestätigt worden. Vor der Wahl am Mittwoch war unsicher, ob auch die kleinen Sender für den MDR- Intendanten votieren oder erstmals ein ARD-Chef nicht einstimmig gewählt wird. Der Leipziger hatte die kleinen Sender erbost, als er ihnen Fusionen oder Programmverminderung empfahl. „Ich hatte ein vielstündiges Gespräch mit Herrn Reiter“, sagte Fritz Raff, Chef des Saarländischen Rundfunks, gestern der taz. Reiter habe gezeigt, daß er nun die Interessen der Kleinen einbeziehe: „Er hat sich redlich bemüht, von apodiktischen Sichtweisen abzukommen.“ Von anderer Seite hieß es ironisch: „Wir stehen in größter Solidarität nebeneinander.“

Die Intendanten stimmten dem Kauf zweier Filmpakete für rund 150 Millionen Mark zu. Aus einem Paket darf die ARD drei Jahre jährlich 15 Hollywood-Neuproduktionen senden, an denen die ARD-Tochter Degeto frühzeitig beteiligt sei. So könne man attraktive Filme zu vertretbaren Preisen erhalten, erklärte Reiter. Die ARD beschloß auch zwei neue wöchentliche Serien: Eine WDR-Produktion zeigt die „immer neuen Schicksale und zum Teil dramatischen Ereignisse“ in einem Intercity-Zug, der MDR das „tragische und dramatische“ Leben eines Leipziger Ärzteteams. löw