Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelten sich die Beziehungen zwischen Deutschland und China positiv. Gemeinsam waren beiden Staaten Probleme mit dem Versailler Vertrag. Peking lehnte ihn ab, da statt China Japan das frühere deutsche Hoheitsgebiet Kiautschou erhalten hatte. 1921 verzichtete das Deutsche Reich als erstes westliches Land auf seine exterritorialen Rechte in China. Ein Sonderfrieden erklärte beide Staaten als gleichberechtigt. Deutsche blieben verschont, als es 1927 in Hankow zu ausländerfeindlichen Ausschreitungen kam. Das Deutsche Reich war das erste Land, das 1928 die Regierung Chiang Kaisheks diplomatisch anerkannte und 1935 seine Botschaft in die neue Hauptstadt Nanking verlegte.

Ab 1928 waren zahlreiche deutsche Militärberater als Privatpersonen in China tätig, die Chiang Kaishek im Kampf gegen die Kommunisten berieten. Die Militärberater ebneten auch den Weg für eine Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen, die schließlich den Chinahandel Englands überholten. Ab 1934 kam es auch zu umfangreichen deutschen Waffenlieferungen, die 1937 280 Millionen Reichsmark einbrachten. Dafür lieferte China Deutschland kriegswichtige Rohstoffe wie Wolfram und Antimon.

Durch den provozierten Zwischenfall von Mukden 1931 hatten sich die Japaner in der nordostchinesischen Mandschurei festgesetzt, wo sie 1932 den Marionettenstaat Mandschukuo gründeten. Als Tokio 1932 gegen den Boykott japanischer Waren Truppen nach Shanghai entsandte, stießen diese zu ihrer Überraschung auf hartnäckigen Widerstand gut ausgebildeter Truppen. Die deutschen Militärberater wurden den Japanern zunehmend ein Dorn im Auge.

Am 25. November 1936 schlossen Berlin und Tokio den gegen die Sowjetunion gerichteten Anti-Komintern-Pakt und teilten die Welt in Interessensphären auf. Hitler hoffte, mit Japan die Sowjetunion in die Zange zu nehmen. Die Verhandlungen auf deutscher Seite wurden am Auswärtigen Amt vorbei vom Botschafter in London, Joachim von Ribbentrop, geführt.

In Japan kam mit dem Kabinett des Prinzen Konoye Fumimaro im Juni 1937 in Japan eine Regierung chauvinistischer Militärs an die Macht. Als im Juli nach dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke bei Peking der japanisch-chinesische Krieg ausbrach, geriet Hitlerdeutschland im Oktober 1937 in eine Vermittlungsrolle zwischen Nanking und Tokio. Japan verlangte von Chiang Kaishek die Anerkennung Mandschukuos. Als sich Chiang kurz vor dem Fall Nankings zu Verhandlungen bereit erklärte, verschärften die Japaner ihre Verhandlungsbedingungen. Am 2. Dezember scheiterte der Vermittlungsversuch des deutschen China-Botschafters Trautmann. Die Beziehungen zwischen Deutschland und China verschlechterten sich, wobei die Deutsche Botschaft kein Verständnis für die Massaker der Japaner zeigte.

Chiang Kaishek lehnte zwar die Rassenideologie der NSDAP ab, war von der Partei ansonsten aber beeindruckt. Seinen Adoptivsohn ließ er bei der Wehrmacht ausbilden. Während der Zeit des Nanking-Massakers ließ Hitler China endgültig zugunsten von Japan fallen. Han