Jüdische Begriffe – ein Schnellkurs

Aschkenasisch: Die Aschkenasim waren ursprünglich ein in der Bibel in Genesis 10,3 erwähntes Volk. In der heutigen Bedeutung beschreibt der Name den Kulturkreis der Juden Mittel- und Osteuropas.

Bar Mizwa: wörtlich aus dem Hebräischen übersetzt bedeutet der Begriff „Sohn des Gebots“. Er bezeichnet einen Knaben, der mit Vollendung des 13. Lebensjahres religiös volljährig und damit ein vollwertiges Mitglied der Gemeinde wird.

Bat Mizwa: „Tochter des Gebots“. Ein aus dem Reformjudentum des 19. Jahrhunderts stammender Begriff, der religiös volljährigen Mädchen gewidmet ist und den Status von Frauen in der Gemeinde bessern soll.

Bima: Lesepult in der Synagoge, von dem aus die Toralesung erfolgt.

Chanukka: Achttägiges Lichterfest, mit dem Juden der Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahre 164 vor unserer Zeit gedenken. In diesem Jahr beginnt das Fest am 24. Dezember.

Chasan: Ursprünglich eine Bezeichnung für den Synagogendiener, später geläufiger Begriff für den Kantor einer Gemeinde.

Chassidim: Wörtlich „die Frommen“. Religiöse Erneuerungsbewegung in Osteuropa, die seit dem 17. und 18. Jahrhundert eine volkstümlichere, persönlichere Frömmigkeit vertritt.

Chuppa: Traditioneller Traubaldachin, unter dem das Hochzeitspaar während der jüdischen Traufeier steht.

Kaddisch: Altes aramäisches Gebet, in dem die Heiligkeit Gottes gepriesen wird. Es ist Bestandteil des Gottesdienstes und Trauergebet.

Kipa: Traditionelle Kopfbedeckung, die von jüdischen Männern vor allem in der Synagoge getragen wird.

Minjan: wörtlich „Zahl“. Sie muß erfüllt sein, um eine Gemeinde zu gründen – mindestens zehn Männer, die mindestens dreizehn Jahre alt sind. Sonst kann ein Gottesdienst nicht abgehalten werden.

Mizwa: „Gute Tat“, „Gebot“.

Massel tow: „Viel Glück!“

Rabbi: wörtlich „Mein Meister“, „Mein Lehrer“. Der Titel des Schriftgelehrten, der die Vorschriften der Tora verbindlich festlegt. Erst durch das Reformjudentum wurde der Rabbiner auch Prediger.

Sabbat: Siebter Wochentag, an dem Juden ruhen und keinerlei Arbeit verrichten sollen. Er beginnt am Freitag abend mit dem Sonnenuntergang und endet am Sonnabend nach dem Sonnenuntergang.

Sephardim: Ursprünglich eine Länderbezeichnung in der Bibel, die seit dem Mittelalter die jüdische Kultur auf der iberischen Halbinsel bezeichnet, später dann den jüdischen Kulturraum im Mittelmeerraum.

Synagoge: Seit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem ist die Synagoge der wichtigste Versammlungsraum der Gemeinde. Sie ist sowohl Ort des Gebetes als auch des Bibelstudiums.

Tallit: Gebetsmantel, der von den Männern beim Morgengebet getragen wird.

Tora: wörtlich „Lehre“. Ursprünglich bezog sich der Begriff nur auf die ersten fünf Bücher der Bibel. Diese stehen in der Synagoge auf einer Pergamentrolle geschrieben. ms

Aus (und weitere Informationen in): Monika Grübel – Judentum – Schnellkurs, Dumont Buchverlag, Köln 1997, 24,80 Mark