Schneider soll für Jahre in den Knast

■ Staatsanwalt fordert beinahe acht Jahre Haft

Frankfurt/Main (taz) – Sieben Jahre und neun Monate Haft, für den Immobilien-Pleitier Jürgen Schneider eine unerwartet niedrige Strafe, forderte gestern die Staatsanwaltschaft vor der Wirtschaftsstrafkammer des Frankfurter Landesgerichts. Staatsanwalt Haike warf dem Angeklagten schweren Betrug und Kreditbetrug vor. Schneider habe bei seiner Flucht 1994 bei über 50 Banken einen Schaden von mehr als fünf Milliarden Mark hinterlassen. Er sei in diese Situation auch nicht, wie er nach seiner Festnahme behauptet hatte, mit Billigung der Banken „hineingeschlittert“, sondern habe den Betrug systematisch geplant und 245 Millionen Mark in die Schweiz geschafft, ehe er sich abgesetzt habe. Den Banken sei keine Schuld zuzuschreiben. Deren Manager hatten als Zeugen zugegeben, daß ihnen Schneiders Projekte schon seit 1991 nicht mehr ganz geheuer gewesen seien. Strafmildernd wertete die Staatsanwaltschaft die gemachten Geständnisse. hei Bericht Seite 8