Querrille

Jonas Schoen: „Mixed Up“(Soulciety/eastwest)

Gerührt, nicht geschüttelt. Wie oft eigentlich ist dieses Cocktailrezept von Kino-Snob James Bond für die Musikgeschichte benutzt worden? Auf den eleganten Mix kommt es an. Nicht grob übers Knie gebrochen, um Grenzen zu sprengen, sondern fließend vereint. Jonas Schoen ist auch so einer. Der Saxophonist liefert uns eine in sich schlüssige Form von Funkyness. Auch sein Spektrum reicht von Soul über HipHop bis zum moderaten Jazz. Und natürlich geht es um die Magie, Musik mehr zu fühlen als zu „verstehen“. Steht so im Booklet. Ob gesungen, gerappt oder geblasen – nur so werden die elementaren Verbindungen geknüpft, die nötig sind, um eine Art Salon des Lebens zu eröffnen. Im Glücksfall ist alles darin unheimlich easy. Nur Konversation, keine Handlung, wie Oscar Wilde sagt. Mixed Up ist nicht so anmaßend, dies vollständig von sich zu behaupten. Vielmehr schleichen die Songs häufig um den allzu perfekten Sound herum, ohne Endgültiges zu wagen. Jonas Schoen ist nicht wirklich Lounge, sondern Soul von A bis Z, selbst wenn er Jazz spielt. Das bedeutet immer noch, mit kleinen Brüchen zu arbeiten, wenn es gar zu glatt wird. Oliver Rohlf