EU fördert Neonazi

■ Ökohof von Nazianwalt Rieger mit 225.000 Mark subventioniert

Deutschlands Neofaschisten bewegen sich auf renomiertem Parkett: Nachdem zunächst der Rechtsextremist Manfred Roeder mit seinem Vortrag vor Offizieren der Hamburger Bundeswehrakademie für Schlagzeilen sorgte, wurde nun bekannt, daß der hanseatische Nazianwalt Jürgen Rieger Geld von der EU erhielt. Nach einem Bericht der Woche erhielt Riegers faschistoide „Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung“im Oktober 1996 aus dem EU-Agrarfonds 225.000 Mark.

Rieger ist seit 1972 Vorsitzender der Gesellschaft, die sich dem Kampf gegen den „biologischen“Verrat“und der „Rassenmischung“verschrieben hat. Seit 1995 betreibt die Gesellschaft im südschwedischen Moholm einen Landsitz, auf dem Propaganda-Seminare abgehalten werden. Der Grund für die EU-Förderung: Auf dem Gutshof soll angeblich „ökologische Landwirtschaft“betrieben werden.

Rieger gehört zu den Gallionsfiguren der Neonaziszene. Der Anwalt aus Blankenese organsiert alljährlich die „Hetendorfer Spiele“, ein Treffen rechtsradikal-militaristischer Gruppen und ist Sammler von Wehrmachtswagen. Zu seinen Mandanten gehören Neonazi-Größen wie der Ex-FAP-Chef Jürgen Mosler, der Hamburger Führer der ehemaligen „Nationalen Liste“Christian Worch, der Ex-FAP-Lokalchef André Goerts und der verstorbene ANS-Chef Michael Kühnen. pemü