Alle wollen Volker Rühe helfen

■ Israels Botschafter und der Militärbischof verteidigen den Verteidigungsminister. Der sieht seinen Stuhl „bombenfest“

Berlin (taz/AP) – Volker Rühe sieht keinen Grund zur Selbstkritik. Im Gegenteil. Er werde aus der Affäre um den schwerkriminellen Neonazi Roeder stärker herauskommen, als er hineingegangen sei, meinte der Verteidigungsminister gestern. „Wie ich mit Krisen fertig werde, was meine Standfestigkeit angeht und meine Entschlossenheit, alles aufzuklären – das wird mich letztlich stärken.“ Sein Stuhl stehe „bombenfest“, sagte Rühe dem Stern. Er habe nicht nur die Unterstützung des Bundeskanzlers und führender Politiker der Union hinter sich, auch in der Fraktion habe er noch nie soviel Zuwendung erfahren wie jetzt.

Bei seinem Versuch, zur Tagesordnung überzugehen, wird Rühe vom Botschafter Israels, Avi Primor, unterstützt. Primor bezeichnete die rechtsextremen Vorfälle in der Bundeswehr als Zufall: „Wir sehen, wie sehr die Führung der Bundeswehr und das Verteidigungsministerium sich wirklich bemühen, diese – sagen wir Zufälle – zu bekämpfen“, meinte Primor im Fernsehen.

Auch bischöflichen Beistands kann sich Rühe sicher sein. Militärbischof Hartmut Löwe nahm ihn gestern nachdrücklich in Schutz. Dem „Moloch Medien“ dürften „keine Opfer in den Rachen geworfen werden“, sagte der Geistliche gestern und wandte sich gegen das „Ritual des Sündenbocks“. roga