■ Auf Du und Du mit dem Eisregen
: Hohe Sturzquote

RedakteurInnen der taz Bremen hatten gestern morgen extrem unter dem Eisregen zu leiden. Insgesamt mußte die Politikredaktion einen Umfaller der Kollegin kes verzeichnen. Noch schlimmer erging es der Kultur. Unser Philosophie-Beauftragter zott legte sich gleich zweimal auf die Schnauze. Setzt man diese Quote in Korrelation zu der Umfall-Unfall-Bilanz der Polizei, stellte die taz ein Drittel aller Stürze im bremischen Stadtgebiet, davon allein die Kulturredaktion 20 Prozent.

Glück im Unglück konstatierte der Chef vom Dienst jof, da im Gegensatz zur Polizeimeldung seine Schreiberlinge allesamt unversehrt, wenngleich teils verspätet, in der Redaktion an der Schlachte eintrudelten. Ihm selbst war ein Sturz durch die beherzte Warnung eines Nachbarn erspart geblieben. Lediglich das linke Bein rutschte unkontrolliert zur Seite, was jof Punkte als Halbunfall eintrug.

Vor erhebliche Probleme sah sich der taz-Techniker NTX durch seine Erdgeschoßwohnung gestellt. Muß er streuen? Ja, muß er. Wenngleich nicht unbedingt auf die gleiche Art, wie eine Neustädterin in der Gastfeldstraße. Nach Angaben der Nachrichtenchefin ede sicherte die Frau den BürgerInnensteig mit echtem Jodsalz. Nicht überliefert ist, ob ein Salzstreuer zum Einsatz kam. Die der BEB kamen jedenfalls zu spät zum Vorschein. Angeblich wurden Bremens Straßenkehrer vom Eisregen überrascht. Wütend konstatierte ede dazu nur, daß sie sich nach dem Wetterbericht bereits am Vorabend den Wecker früher gestellt hat.

Langsam und mit Augenmaß – allerdings auch mit einer „beherzten Abenteuerlust“– kämpfte sich ck durch das Verkehrschaos und mußte den Sturz eines Mädels auf den Hinterkopf mit ansehen. Übel erwischt wurde Jeti vom Sturz eines blöden Mitbürgers. Der flog derart beherzt auf die Fresse, daß der Kollege ihm mit dem Rad über den Arm fuhr. Im Anschluß daran mußte sich Jeti, der selbst nur durch riskante Fahrmannöver nicht auf dem Hosenboden landete, von dem Gefällten aufs Übelste beschimpfen lassen. Nichts von der Solidarität eines zott, der sich selbst bei seinem zweiten Sturz noch gut gelaunt neben eine ebenfalls gestrauchelte Mitbürgerin setzte.

Alles in allem meldet die Polizei einen Sachschaden durch den Eisregen von mehreren 10.000 Mark, drei leicht Verletzte, elf Gestürzte, 43 Verkehrsunfälle und einen Stau auf der Autobahn 1 wegen des Drehers eines LKW. Eigene Recherchen ergaben noch einen rutschenden Hund der Syke-Kollegin gn und einen bestandenen Elchtest der Kollegin bk. taz