Winter kalt, Sommer heiß

■ Wetterforscher präsentieren Jahresbilanz: Im Durchschnitt war es rund ein Grad zu warm

1997 war ein Wetterjahr der Extreme: Es begann mit einer der längsten Dauerfrostperioden in diesem Jahrhundert, die am 13. Januar nach 24 Tagen zu Ende ging. Die bislang längste Folge von aufeinanderfolgenden Sommertagen gab es dann im August, 26mal stieg das Thermometer auf mehr als 25 Grad. An Weihnachten schließlich gab es eine Kombination aus Sonne und Wärme, die für diese Jahreszeit äußerst ungewöhnlich ist.

Im Durchschnitt war es im vergangenen Jahr etwa ein Grad zu warm, teilte der private Wetterdienst Meteofax in seiner Jahresbilanz weiter mit. Auf den kalten Jahresbeginn folgte ein Frühling mit extremen Temperaturschwankungen. Am 2. März kletterte die Temperatur auf 20 Grad, anschließend gab es einen Rückfall zu naßkalter Witterung. Nach einem stürmischen April begann der Mai mit 30 Grad Hitze, am Monatsende gab es nochmals Bodenfrost. Er sorgte für erhebliche Schäden in der Landwirtschaft.

Auf den heißen Sommer mit insgesamt 52 Sommertagen folgte ein durchschnittlicher Herbst, der etwas zu trocken und zu sonnig war. Am 9. Oktober registrierten die Wetterforscher die mit 17 Grad bislang wärmste Oktobernacht. Der November war zu trocken, der Dezember dagegen zu mild und zu naß. Eine Ausnahme bildete die dreitägige Frostperiode, die mit einem Glatteischaos endete, als Regen auf den tiefgefrorenen Boden fiel. ADN/taz