Bremen bleibt gutes Volleyball-Terrain für deutsche Frauen

Der harte Schmetterball der Weißrussin springt von Susanne Lahmes Armen hoch, fast zur Hallendecke. Nancy Celis rennt weit aus dem Spielfeld heraus, baggert den Ball zurück, und eine weitere deutsche Volleyballerin bugsiert die Kugel übers Netz. Die Schützlinge von Bundestrainer Siegfried Köhler machten diesen Punkt. Das war die Wende im entscheidenden Spiel um die WM-Qualifikation.

3:6 stand es da im dritten Satz, die nervösen Deutschen hatten sich vor 2.800 Zuschauern in der Bremer Messehalle auch den ersten Satz mit 12:15 abnehmen lassen, den zweiten aber 15:6 gewonnen. Nach dem „big point“spielte die deutsche Nationalmannschaft das Match aber sicher nach Hause, gewann den dritten Satz 15:11 und den vierten 15:10.

Das Bremer Turnier, in diesem Jahr das 19. Mal ausgetragen, steht weiter unter einem guten Stern für die Deutschen Volleyball-Frauen, trotz des Ärgers um die neuen bunten Spielgeräte (siehe Leibesübungen).

Der Umzug aus der zugigen Stadthalle, wo gestern abend das Bremer Hallenfußball-Turnier ausgespielt wurde, in die kleinere Messehalle hat sich gelohnt. Fast 7.000 Volleyballfreunde kamen während der drei Turniertage, und dank eines trommelnden Fan-Clubs aus Schwerin kam auch lautstarke Stimmung auf. Denn im Gegensatz zu so manchen Turnieren der Vorjahre ging es um etwas, wenn auch so mancher Fan die Spielkünste der Kubanerinnen oder der Frauen aus Brasilien vermißt haben mag.

Der Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes, der ehemalige Zehnkämpfer Werner von Moltke, kündigte denn auch an, im nächsten Jahr wieder starke Nationalteams aus Übersee holen zu wollen. „Zum 20. Jubiläum des Bremer Turniers werden wir uns etwas einfallen lassen“. jof/Foto: Wolff