Gelungene Fingerübung für die Europaliga

■ Mit einem deutlichen 97:69 gegen den Tabellenvierten SSV Ulm revanchieren sich die Basketballer von Bundesligatabellenführer Alba Berlin für die bittere Hinrunden-Niederlage

Berlin (taz) – Zweimal in der Hauptrunde der Bundesliga gegen denselben Gegner zu verlieren, wäre für Alba Berlin nicht nur höchst peinlich, sondern würde auch ein ungutes Zeichen an potentielle Gegner in den Playoffs aussenden. Die Entschlossenheit des Deutschen Meisters, einen solchen Fehlstart ins neue Jahr mit allen Kräften zu verhindern, bekam gestern in der Berliner Max- Schmeling-Halle der SSV Ulm zu spüren, dem die Gastgeber beim 97:69 nicht die Spur einer Chance ließen.

Der Tabellenvierte hatte Alba in der Hinrunde mit 91:97 eine von bisher zwei Saisonniederlagen beigebracht. Daß die Mannschaft von Svetislav Pesic diese Schmach nicht vergessen hat, bekamen die Ulmer von Anbeginn zu spüren. Vor allem Jarvis Walker, der beim Hinspiel mit 41 Punkten maßgeblich für die Berliner Niederlage gesorgt hatte, sah sich immer wieder mit einer aufmerksamen Deckung konfrontiert. Er mußte aus schlechten Positionen werfen, den Ball abgeben oder wurde gar geblockt.

Alba spielte in Abwehr und Angriff konzentriert, ging bald in Führung und baute diese stetig aus. Nach der Pause versuchte Ulm einige Minuten lang verzweifelt, den Rückstand zu verringern, konnte aber auf Dauer nicht verhindern, daß Alba endgültig davonzog. 25 Punkte Vorsprung waren es neun Minuten vor Ende, und die Berliner Spieler konnten langsam dazu übergehen, ein paar Zauberkunststücke für die 5.300 Zuschauer aus der Trickkiste zu kramen. „Wichtig ist, daß wir uns Respekt verschafft haben in der Bundesliga“, sagte Pesic, der sich besonders über die starke Leistung von Bogojevic gefreut haben dürfte, der mit 16 Punkten nicht nur bester Werfer der Gastgeber hinter Wassili Karassew (23) war, sondern auch mit raffinierten Pässen und aufmerksamer Defense überzeugte.

Alles in allem war es, nach dem deutlichen Sieg zwei Tage zuvor im Pokal gegen den Regionalligisten Eintracht Frankfurt, ein sehr gelungener Einstieg Albas ins Jahr 1998 und möglicherweise ein gutes Omen für die Europaliga. Diese ist kompliziert geworden für Alba, da durch die Niederlage gegen AEK Athen ein Platz in der leichteren Zwischenrundengruppe verpaßt wurde. Statt dessen bekommt man es im Kampf um die Achtelfinalplätze nun mit Kinder Bologna, dem FC Barcelona und dem französischen Vertreter EB Pau-Orthez zu tun, der am Donnerstag zum Auftakt nach Berlin kommt. Ein Sieg ist dort noch essentieller als der gestern gegen Ulm. Matti