Proteste gegen Massaker in Mexiko

■ Demonstration gegen jüngste Ereignisse in Chiapas. Symbolische Besetzung der mexikanischen Botschaft gescheitert

Etwa 50 DemonstrantInnen protestierten gestern vor und in der mexikanischen Botschaft am Adenauerplatz gegen die jüngsten Ereignisse im Bundesstaat Chiapas im südlichen Mexiko. Ihr Versuch, die Botschaft symbolisch zu besetzen, scheiterte. Als sich etwa 20 DemonstrantInnen in dem kleinen Vorraum der Botschaft und im Hausflur drängten, kam der Stellvertreter des Generalkonsuls an seinen Arbeitsplatz. Nach kurzer Diskussion einigte man sich auf einen Deal: Der Botschaftsvertreter gewährte zwei DemonstrantInnen Einlaß, um Protestschreiben an die mexikanische Regierung und die dortige Presse zu faxen. Im Gegenzug verließen die anderen DemonstrantInnen das Gebäude und setzten ihren Protest auf der Straße fort. Dieser richtete sich gegen „den sich verschärfenden schmutzigen Krieg in Chiapas“, wie es in einem Redebeitrag hieß.

Trauriger Höhepunkt bisher: das Massaker, das eine paramilitärische Gruppe kurz vor Weihnachten an 45 Menschen in der Ortschaft Acteal in Chiapas verübt hatte. Anfang Januar besetzte das Militär zudem für sieben Stunden die Ortschaft La Realidad. Dort haben die Zapatisten nach der Niederschlagung ihres Aufstandes eines ihrer Hauptquartiere errichtet. Die DemonstrantInnen forderten von der mexikanischen Regierung, „den Krieg in Chiapas zu beenden, das mit den Zapatisten getroffene Abkommen, das den indianischen Gemeinden Autonomie und kulturelle Rechte zusichert, zu erfüllen und zu einem Frieden in Gerechtigkeit und Würde beizutragen“. Aktionen gegen die Entwicklung in Chiapas gab es am Montag bereits in anderen Städten, darunter Hamburg, Stuttgart und Frankfurt. „Seit längerem endlich wieder ein Stück Bewegung“, urteilte eine Demonstrantin. Sabine am Orde