Castor-Transport kostete 111 Millionen

■ Dieses Jahr gibt es keinen Atommüll-Transport nach Gorleben

Hannover (taz) – Der Polizeieinsatz für den Castor-Transport im März vergangenen Jahres nach Gorleben kostete Niedersachsen genau 111.139.528 Mark und 50 Pfennig.

Das jedenfalls errechnete das niedersächsische Innenministerium. Ein Glück also für die Landeskasse, daß dieses Jahr keine Castor-Transporte ins Gorlebener Zwischenlager geplant sind – das jedenfalls erklärte das niedersächsische Innenministerium. Der nächste Transport werde in das nordrhein-westfälische Zwischenlager Ahaus gehen.

Die Einsatzkosten hat das Innenministerium nach den üblichen Stundensätzen für Polizisten errechnet: Eine Einsatzstunde eines einfachen Beamten schlägt mit 48 Mark zu Buche, die eines Beamten des gehobenen Diensten mit etwa 84 Mark. Für die bei dem Transport allein in Niedersachsen eingesetzten 1.000 Polizisten und Grenzschützer ergeben sich so Personalkosten von gut 99 Millionen. Dazu addiert das Innenministerium noch die Kosten der An- und Abfahrt, der Unterbringung und der Einsatzvorbereitung. Zudem schlugen allein die Hubschrauberflüge während der letzten Transporttage im Wendland mit 1,58 Millionen Mark zu Buche.

Außerdem haben die Polizisten für 48.561 Mark Einsatzgerät und Gummiknüppel verschlissen. Die Bemühungen Niedersachsens, auch andere Länder oder den Bund an den Castor-Einsatzkosten zu beteiligen, sind fehlgeschlagen. Jürgen Voges