Mammutfusion von Krupp und Thyssen beschlossene Sache

■ Thyssen-Chef Vogel gibt auf. Doppelspitze von Krupp-Manager Cromme und Thyssen-Stahlchef Schulz vorgesehen

Düsseldorf (rtr/AFP) – Die Fusion zwischen der Thyssen AG und Krupp- Hoesch scheint nach langem Tauziehen zustande zu kommen. Damit entsteht ein neuer deutscher Großkonzern mit etwa 180.000 Beschäftigten und 60 Milliarden Mark Jahresumsatz. Nach der bereits vollzogenen Stahlehe werden jetzt auch die übrigen Geschäftsbereiche von Krupp und Thyssen zusammengefaßt.

Bei der Entscheidung über den künftigen Chefposten zog Thyssen-Chef Dieter Vogel den kürzeren. Er verzichte auf die Leitung des neuen Konzerns, „um die Fusion „nicht länger mit der Personaldebatte zu belasten“, wie es offiziell hieß. Monatelang hatte er versucht, den Krupp- Chef Gerhard Cromme auszustechen. Der wird aber wahrscheinlich auch nicht allein regieren. Ihm wurde der Vorstandsvorsitzende von Thyssen-Krupp Stahl, Ekkehard Schulz, an die Seite gestellt. Die beiden haben von den Aufsichtsräten den Auftrag, ein „gemeinsames industrielles Konzept für eine fusionierte Gesellschaft vorzulegen“. Der Thyssen-Betriebsrat sprach sich gegen eine solche Doppelspitze aus.

Thyssen und Krupp hatten Anfang November vorigen Jahres ihre Fusionsabsicht bekanntgegeben. Zuvor war ein Versuch von Krupp-Chef Gerhard Cromme, Thyssen feindlich zu übernehmen, gescheitert. Ihre Stahlbereiche hatten beide Firmen im letzten April zusammengelegt. Nun sollten Handel, Maschinen- und Industrieanlagenbau folgen. Beim Umsatz liegt das Verhältnis Thyssen/Krupp bei 60 zu 40. Bericht Seite 9

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