■ Press-Schlag
: Gazza sagt „sorry“

Sehr auswendig gelernt klang, was Paul Gascoigne am Samstag einer neugierigen Reporterschar mitzuteilen hatte. „Ich akzeptiere vollkommen, daß ich die Geste nicht hätte machen sollen“, deklamierte der Mittelfeldspieler der Glasgow Rangers lammfromm und fügte hinzu: „Ich möchte meine uneingeschränkte Entschuldigung anbieten.“ Es scheint, als habe „Gazza“ vor dem Pressetermin gleich mehrere Pfund Kreide verdrückt.

Die „Geste“ beim Lokalderby in Glasgow war Gascoignes Imitation eines protestantischen Flötenspielers, mit denen er die katholischen Celtics-Fans ärgern wollte. Dies hatte er bereits zwei Jahre zuvor bei seinem Debüt für die Rangers getan, sich damals aber damit herausgeredet, er habe die Bedeutung der Pantomime nicht gekannt. Das konnte er diesmal schlecht behaupten, also verwies sein Berater darauf, daß die Celtics-Anhänger Gascoigne schließlich provoziert hätten, indem sie immerfort sangen: „Gazza prügelt seine Frau“. Das läßt sich indes schwer bestreiten, denn Gascoigne hat es selbst zugegeben und seine Frau sich kürzlich deswegen scheiden lassen.

Ähnlich sahen es die Rangers, die dem Spieler saftige 20.000 Pfund Geldstrafe aufbrummten. Eine Sprache, die auch Gascoigne so gut versteht, daß der Flötenspieler Gazza wohl endgültig der Vergangenheit angehören dürfte. Matti