Erst Spaß, dann Gips

■ UKE-Symposium der Unfallchirurgen zu Ski- und Snowboardverletzungen

Wer wagt, gewinnt – jedenfalls beim Kartenspiel. Bei den beliebten Wintersportarten Skifahren und Snowboarden führt der Wagemut hingegen oft direkt in die nächste Ambulanz. Das Verletzungsrisiko sei bei Jugendlichen, die sich mit dem Aufschrei no risk – no fun die Piste hinunterstürzen, neunmal höher als in der Altersgruppe der über 25jährigen, so Johannes Rueger, seit Jahresbeginn neuer Leiter der Unfallchirurgie am Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE).

Zum dritten sportmedizinischen UKE-Symposium werden am Samstag rund 250 Teilnehmer im Hörsaal der Frauenklinik erwartet. Im Vorfeld der Tagung warteten die Mediziner gestern mit handfesten Tips auf: So sollten Knochenbrüche stets vor Ort versorgt, verletzte Bänder hingegen ruhiggestellt und nach der Rückreise in Hamburg operiert werden. Kreuzbandrisse bereiten den Unfallchirurgen nach wie vor einiges Kopfzerbrechen: Sie können zwar durch körpereigenes Material aus dem Oberschenkel ersetzt werden, etwa ein Drittel der Patienten hat jedoch später Beschwerden wie Gelenkinstabilität oder chronische Schmerzen. Vorsicht ist bei komplizierten Handverletzungen geboten, bei denen sich die Handwurzelknochen gegen das sogenannte Mondbein verrenken. Ein solcher Bruch kann zur Versteifung des Gelenks führen.

Wintersportunfälle sind nach Meinung des UKE-Sportmediziners Ralf-Erik Hilgert nur durch Schutzkleidung und Fitneß zu verhindern. Für erstere können sich nur 25 Prozent der Sportler erwärmen. „Helme ruinieren angeblich die Frisur“, so Hilgert, „kurzum – die Leute setzen sie nicht auf.“ lian