Grüne: Schockemöhle kauft zum Schleuderpreis

■ Schreyer kritisiert Ergebnis der Nachverhandlungen: 92 Pfennig pro Quadratmeter

Auch der neue Vertrag mit dem ehemaligen Turnierreiter Alwin Schockemöhle ist nach Ansicht der grünen Finanzexpertin Michaele Schreyer eine „skandalöse Verschleuderung von öffentlichem Eigentum“. Sie forderte die Fraktionen im Abgeordnetenhaus auf, dem Vertrag nicht zuzustimmen.

1,5 Millionen Mark zahlt Schockemöhle für den Kauf von 99 Hektar, also einer Million Quadratmeter, des landeseigenen Stadtgutes Stolpe. Dies entspricht einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 1,50 Mark. 820.000 Quadratmeter landwirtschaftlicher Fläche wechseln zum Preis von 92 Pfennig den Besitzer. Dies liege deutlich unter dem Preis, der in der Region für landwirtschaftliche Fläche bezahlt werde, so Schreyer. Üblich seien – je nach Bodenqualität – 3,50 Mark. „Auch der Kaufpreis von acht Mark pro Quadratmeter für die Reitsportfläche ist ein klarer Fall von Begünstigung“, kritisiert Schreyer. Im Frühjahr 1997 sei bei der Verpachtung einer Reitsportfläche in Stolpe ein Verkehrswert von 80 Mark pro Quadratmeter zugrundegelegt worden. „Warum zahlt Schockemöhle nur ein Zehntel?“ fragte Schreyer.

Ursprünglich sollte Schockemöhle für 244 Hektar 2,2 Millionen Mark zahlen. Nach heftiger öffentlicher Kritik war der Preis auf 10,6 Millionen Mark erhöht worden. Schreyer sagte, das vorliegende Ergebnis der Nachverhandlungen sei nicht einmal eine gelungene Schadensbegrenzung. win