Unterm Strich

200 Millionen Dollar in 26 Tagen – „Titanic“, der teuerste Film in der Geschichte Hollywoods, hat die Produktionskosten schon jetzt wieder eingespielt. „Titanic“ schlug auch am vergangenen Wochenende wieder alle Konkurrenz in den amerikanischen Kinos und ist seit vier Wochen der erfolgreichste Film. Vor ihm hatten nur „Independence Day“ und „Jurassic Park“ so schnell so viel Umsatz erzielt.

Wenig Chancen auf Realisierung hat dagegen die von der BBC geplante Verfilmung von Salman Rushdies Indien-Roman „Mitternachtskinder“. Die Vorarbeiten sind zwar beendet: Rushdie selbst hat in 15 Monaten Arbeit das Drehbuch geschrieben, Christopher Hall war als Produzent und Tristram Powell als Regisseur für das fünfstündige Werk in fünf Folgen verpflichtet worden. Doch nachdem Indien schon im letzten Sommer Drehgenehmigungen verweigerte, hat nun auch Sri Lanka, wo in drei Wochen die Dreharbeiten hätten beginnen sollen, dem Druck aus Teheran nachgegeben und die bereits erteilte Drehgenehmigung zurückgezogen, wie gestern die Süddeutsche Zeitung berichtete. Der Film sollte im Oktober und November ausgestrahlt werden. Daraus wird nun nichts werden. Auch andere Länder, die als Drehorte in Frage kämen, werden jetzt kaum noch eine Kraftprobe mit dem Iran riskieren.

Der Dirigent Klaus Tennstedt, früherer Chef der Londoner Philharmoniker, ist in der Nacht zum Montag im Alter von 71 Jahren nach langer Krankheit in seinem Wohnort Heikendorf bei Kiel gestorben. Tennstedt war von 1972 bis 1976 Generalmusikdirektor an der Förde und startete in dieser Zeit eine internationale Karriere mit gefeierten Konzerten in den USA und im angelsächsischen Raum. Tennstedt stammte aus einer Musikerfamilie in Merseburg bei Halle und wirkte zunächst vor allem in Schwerin und Berlin. 1971 flüchtete der Kapellmeister in den Westen, wo er noch kaum bekannt war. Dort wurde Kiel zum Sprungbrett für die Karriere Tennstedts, der mit dem Toronto Symphony Orchestra in Nordamerika gefeiert wurde, 1979 für zwei Jahre das NDR-Sinfonieorchester in Hamburg als Chefdirigent übernahm und 1980 bei den Londoner Philharmonikern zunächst als Gastdirigent begann. Drei Jahre später übernahm er als Nachfolger von Sir Georg Solti die Leitung des Orchesters.