Hamburger Kino-Tips

Nur die Sonne war Zeuge ist wenigstens dem Titel nach genau der richtige Film bei dieser Witterung – noch dazu, wenn die Vorführung im belüfteten Hof des Lichtmeß stattfindet. In dem italienisch-französischen Krimi tötet Tom Ripley (Alain Delon) nach einer homorerotisch getönten Beziehung seinen reichen Freund und nimmt dessen Identität an. Als er sich durch eine Testamentsfälschung in den Besitz des Erbes bringen will, wird der Krimi von René Clement, der auf einem Roman von Patricia Highsmith basiert, richtig turbulent. In einer Nebenrolle ist übrigens Romy Schneider kurz zu sehen. Fr, 25.8., Lichtmeß, 22 Uhr

Es sind die Wände aus denen Arme kommen und nach der jungen Londoner Maniküre greifen oder die Nachbarn, die in ihren Wahnvorstellungen durch geschlossene Türen zur sexuellen Belästigung schreiten. In seinem zweiten, im Ausland entstanden Film Ekel zieht Roman Polanski schon alle Register seiner beklemmenden Psycho-Thriller. Was ganz gemächlich als hysterische Verwirrung beginnt, endet im Wahn und schließlich in einem grausamen Doppelmord. Gerade durch die langsame Steigerung und subjektive Kamerapositionen gelingt es Polanski aber, sich den schockierenden Blickwinkel seiner Hauptdarstellerin anzueignen. Zuvor wird mit Zwei Männer und ein Schrank noch einer der ersten Kurzfilme gezeigt, den Polanski noch an der Filmhochschule in Lodz fertigte. Mo, 28. 8., Zeise 1, 22.45 Uhr

 Zur David Hockney-Ausstelllung in der Kunsthalle (siehe auch Querschnitt I) zeigt das Abaton A Bigger Splash. Für dieses dokumentarische Portrait hat Regisseur Jack Kazan den englischen Maler zwei Jahre lang beobachtet und durchleuchtet. Die Aufnahmen, die Mitte der 70er Jahre entstanden, zeichnen über Gesten, Gesprächsfetzen von Hockney und Freuden ein verstörendes Bild eines Künstlers in der Krise. 25. + 26. 8., Abaton, 18 Uhr, sowie 27. 8., 11 Uhr

Eine chinesische Familie von den 40er bis hinein in die 70er Jahre verfolgt der chinesische Regisseur Zhang Yimou mit seinem im letzten Jahr entstandenen Spielfilm Das Leben. Der bittere Rückblick auf kommunistische Verheißungen wird als historischer Bilderbogen mit opulenten Dekors in Szene gesetzt. 26. + 27. 8., B-Movie, jeweils 20.30 Uhr vom