Kampf um den Kanal

■ FSK will Frequenzvergabe anfechten

Sie haben den Kanal voll. Die Entscheidung von Senatskanzleichef Thomas Mirow, die Lizenz zum Tönen auf der freien Radiofrequenz 89,1 dem Berliner DeutschlandRadio zu geben (taz berichtete), wollen die MitbewerberInnen vom Freien Sender Kombinat (FSK) „nicht kampflos“ hinnehmen.

Der alternative Sendeverbund mehrerer nichtkommerzieller Radiogruppen, deren Funkaktivitäten auf ein tägliches dreieinhalbstündiges „Fenster“ auf der neuen Frequenz verbannt werden sollen, will den Senat „notfalls gerichtlich“ dazu veranlassen, die von ihm abgenickte Entscheidung Mirows wieder zu kippen. Der Grund: Die Bevorzugung des Berliner DeutschlandRadios widerspräche eindeutig dem Hamburger Frequenzvergabegesetz. Das räumt lokalen werbefreien Sendern einen eindeutigen Vorrang bei der Frequenzvergabe ein.

Zudem gefährde die Teilzeit-Lösung das Finanzkonzept der Alternativ-FunkerInnen und damit ihre Zukunft. Der Radioverbund – der seine Kosten ausschließlich aus Fördermitgliedschaften deckt – befürchtet, daß „die Bereitschaft in der Öffentlichkeit, ein tägliches Fenster“ statt eines Vollzeitprogramms zu finanzieren, „eher gering“ sein dürfte. Da die Betriebskosten des am Schulterblatt ansässigen Senders aber zum Großteil unabhängig von der Ausstrahlungsszeit anfallen, sei nur „ein Vollprogramm auf einer eigenen Frequenz bezahlbar“. mac