Jede Mark für Sanierung

■ Siedlungsgesellschaft Saga will sich für Mieter mit sozialen Problemen einsetzen

Jährlich 400 neue, preisgünstige Wohnungen in Hamburg, Nachverdichtung in Lurup und Jenfeld, Ausbau der Stadtteile Allermöhe und Neugraben-Fischbek, Integration und Hilfe für ausländische sowie langzeitarbeitslose MieterInnen: Hohe Ziele hat sich die städtische Siedlungsaktiengesellschaft (Saga) für die kommenden Jahre gesteckt. Gestern stellte Saga-Vorstand Hartmut Brosius den Geschäftsbericht 1994 vor.

Der Jahresgewinn von 2,9 Millionen Mark bei einer Bilanzsumme von 3,3 Milliarden sei, so Brosius, „aus gutem Grund bescheiden“: „Jede freie Mark“ werde in die Instandsetzung der insgesamt 95.000 Saga-Wohnungen gesteckt; im vergangenen Jahr eine „Rekordsumme“ von 246 Millionen Mark. 300.000 Menschen in Hamburg – das entspricht der Einwohnerzahl Kiels – leben in den gemeinnützigen Saga-Wohnungen. Die gehören mit Nettokaltmieten von durchschnittlich 6,83 Mark im öffentlich geförderten bzw. 6,85 Mark im preisfreien Bestand weiterhin zu den preiswertesten der Hansestadt. Die Betriebskosten sind dagegen um neun Prozent gestiegen (Vorjahr: acht Prozent) und machen zusammen mit den Heizkosten die Hälfte der Gesamtmiete aus.

399 neue Wohnungen entstanden 1994 je zur Hälfte durch Neubau und Dachgeschoßausbau; 468 weitere wurden modernisiert. Die Saga will sich „vor allem für unsere Mieter mit großen sozialen Problemen einsetzen“, so Brosius. Ein Viertel der MieterInnen bezieht Sozialhilfe, ein Drittel ist ausländischer Herkunft. In den zehn dezentralen Geschäftsstellen werden künftig vermehrt SozialarbeiterInnen als Arbeitsstellen-MittlerInnen zwischen Arbeitsamt, Sozialbehörde und Saga-MieterInnen beschäftigt. Um die „Mieter besser zu integrieren“, verweist die Siedlungsgesellschaft auf ihr Allheilmittel: „Stadtteilfeste“, „Mieterzeitung“ und Ombudsman, der Streit schlichten soll.

In Lurup soll an der Spreestraße noch 1995 mit dem Bau und der Aufstockung von 100 neuen Wohnungen begonnen werden. Anfang 1996 sollen im Flüsseviertel 183 weitere entstehen. Weitere Erweiterungskapazitäten sieht die Saga in Jenfeld, Allermöhe und Neugraben-Fischbek. hh