Lesbisches Olivenöl

Duftendes Fladenbrot, würziger Schafskäse, schwarze Oliven und kühler Ouzo: angesichts derart leckerer Schweinereien und der herrlichen Aussicht, sich diese im nächsten Augenblick ungehemmt einverleiben zu können, betrachtet man diesen ansonsten so trüben Job mit ganz anderen, angenehm glasigen Augen. „Griechische Genüsse: Olivenöl und Ouzo“gibt es bis zum 1. Februar im Übersee-Museum zu sehen. Weil, wie der Museumsmitarbeiter Hartmut Roder betonte (“nicht übel, der Ouzo...“), „Bremen eine 150jährige Handelsbeziehung zu Griechenland besitzt."

Von daher habe man sich entschlossen (“gluck gluck...“), die traditionellen Produkte der griechischen Insel Lesbos im Museum zu präsentieren. 5l-Kanister feinsten Öls türmen sich folglich neben freundlich blickenden Händlern (“ob ich zur Abwechslung mal 'ne Olive nasche?“), und diversen Flaschen besagten Getränks (“von dem da habbich noch gar nicht gedrunken...“).

Zudem pappen Urlaubsphotos von Lesbos und Bilder von arbeitenden Menschen an der Wand, und wer will, kann Olivenölseife kaufen, um zu Hause erst die Hände und dann den Salat zu waschen. Was anschließend praktischerweise das Dressing erspart. Ein Herr namens Van Otten nahm mich zur Seite (“woissnhiernStuhl?“), erzählte von der angenehmen Lebensart der Griechen (“gippsdaauchwatzusüppeln?“), daß das Essen so billig sei und die TouristInnen nur den Kinderouzo mit maximal 45 Umdrehungen angedreht bekommen (“Und?Törntdochauch?“).

Die Einheimischen geben sich hingegen erst mit 80% geschlagen. Mit diesem Schlafzimmerblick kann der Mann nicht lügen (so ein Tag, so wundervoll wie ...). Nun denn, auf nach Lesbos. Dient auch irgendwie der Wirtschaftsförderung. Hat einer der vielen Herr Roders gesagt, die plötzlich herumstanden. Und die sprechen die Wahrheit. Haben sie sich doch vor aller Augen einen Ouzo reingekippt. Ob ich die mal frage, ob ich noch ein kleines Schlückchen haben könnte?

taz/ Foto: Ausstellung