Grüner als Freier?

■ Bayerische Freie Wähler wollen den Ex-Bündnisgrünen-Fraktionschef Fleischer

Memmingen (taz) –Die Freien Wähler (FW) in Bayern wollen den ehemaligen Fraktionschef von Bündnis 90/Grüne, Manfred Fleischer, in den Landtagswahlkampf ziehen. Der Landesvorsitzende der FW, Armin Grein, ließ bei einer Pressekonferenz anläßlich der Landesvorstandssitzung in Memmingen keinen Zweifel daran, daß man den einstigen Grünen-Chef gerne zu den Freien Wählern locken würde. Zwar wolle man „keine Leute haben, die in ihrer Partei nicht zum Zuge kamen. Treibgut brauchen wir nicht“.

Bei Fleischer wollen die Freien Wähler aber durchaus eine Ausnahme machen. „Fleischer ist ein gestandner Mann, der im Gegensatz zu anderen Grünen-Politikern weit eher zu uns passen würde“, so Grein. Er sei solide und komme „aus dem bürgerlichen Lager“. Freilich räumte Grein ein, daß auch Fleischer in seiner Partei Schiffbruch erlitten habe. „Weil er sich in eine Sache reinbegeben hat, die er mit etwas mehr Lebensweisheit nicht gemacht hätte“. Die Rede ist von den fehlgeschlagenen Spekulationsgeschäften des Abgeordneten, die zu seiner Abwahl im vergangenen Jahr führten. Das aber wäre für die Freien Wähler kein Hinderungsgrund, Fleischer aufs Schild zu heben. Denn die politische Richtung stimme bei ihm, urteilen die Verantwortlichen der im kommunalen Bereich starken Wählergruppe.

Aber auch für Fleischer gelte, daß der formelle Weg eingehalten werden müsse, und das wiederum heißt, daß er zunächst in einen Orts- oder Kreisverband der FW eintreten muß, und dort könne er dann nominiert werden. kw