Oeco Capital in Not

■ Die grüne Lebensversicherung beruhigt ihre Anleger: Verträge sind abgesichert

München (taz/rtr) – Die Oeco Capital Lebensversicherung AG hat einen Bericht über ihren angeblich drohenden Zusammenbruch „mit aller Entschiedenheit“ zurückgewiesen. Das Handelsblatt hatte am Freitag berichtet, aufgrund eines ungedeckten Verlustes von fünf Millionen Mark im Geschäftsjahr 1997 könnte das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen (BAV) die weitere Geschäftstätigkeit untersagen.

Das BAV erklärte gestern jedoch, die Hauptaktionäre der Oeco Capital hätten dem Amt zugesagt, die Fehlbeträge auszugleichen. Die Erfüllung der Versicherungsverträge sei deshalb nicht gefährdet. Hauptaktionäre sind die Gothaer-Rück, die Schweizer Rück und die kanadische The Manufacturers Life Insurance Comp.

Bernhard Koser, Chef von Oeco Capital, wertete den Handelsblatt-Bericht als „Störmanöver, um Verhandlungen mit neuen Investoren zu torpedieren“. Das Versicherungsunternehmen wolle bereits in der kommenden Woche neue Großaktionäre bekanntgeben. Die Verluste seien bei den laufenden Ausgaben und nicht bei den Anlagen angefallen und hätten im Bereich der kalkulierten Anlaufverluste gelegen. Werner Görg, Vorstandsmitglied der Gothaer-Rück, räumte ein, das ursprünglich für 1997 geplante Umsatzziel sei „sehr ehrgeizig“ gewesen. Als das Ziel nicht erreichbar war, hätte man allerdings „den laufenden Betrieb reduzieren“ müssen. Im ersten Geschäftsjahr hat die Oeco Capital nach eigenen Angaben ein Neugeschäft von rund 16 Millionen Mark Beitragsvolumen erzielt. 1995 war sie als erste deutsche Lebensversicherung gegründet worden, die ausschließlich in ökologisch und sozial sinnvolle Projekte investiert. nbo