Elbtalaue Nationalpark

■ Das niedersächsische Landeskabinett hat gestern endlich der Verordnung zugestimmt

Hannover (taz) – An der Unterelbe zwischen Schnackenburg und Bleckede entsteht nun endgültig ein dritter niedersächsischer Nationalpark. Das Landeskabinett in Hannover hat gestern der Verordnung über den „Nationalpark Elbtalaue“ zugestimmt. Der bis zuletzt umstrittene Nationalpark, der Gebiete beiderseits der Elbe in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg umfaßt, hat eine Größe von 10.900 Hektar, 591 Hektar weniger als ursprünglich geplant. Unmittelbar an den Nationalpark schließen sich 24 weitere Naturschutzgebiete mit zusammen 7.680 Hektar Fläche an, von denen 1.500 Hektar jetzt neu ausgewiesen werden. Mit dem neuen Nationalpark sei das Flußsystem Elbe jetzt von der Sächsischen Schweiz bis Niedersachsen großräumig durch Nationalparks, Biosphären- und Naturreservate geschützt, sagte Landesumweltministerin Monika Griefahn gestern.

Vor der Verabschiedung der Nationalparkverordnung hat das Landwirtschaftsministerium nach eigenen Angaben alle von Bauern erhobenen Einwendungen gegen das Schutzgebiet noch einmal einzeln geprüft. Gemeinsam mit der zuständigen Landwirtschaftskammer sei man dabei auf 33 Betriebe gekommen, die durch den Nationalpark in seiner zunächst geplanten Form besonders betroffen gewesen wären, sagte der Landwirtschaftsstaatssekretär. Aus der ursprünglichen Planung habe man deswegen 138 Hektar Ackerland, 278 Hektar Wiesen und 175 Hektar Wald herausgenommen.

Landwirte, die nun im Nationalpark gelegene Flächen nur noch extensiv bewirtschaften dürften, erhielten darüber hinaus als Erschwernisausgleich Zahlungen von insgesamt 1,9 Millionen Mark jährlich. Jürgen Voges