Unterm Strich

Nach nur zwei Jahren trennen sie sich wieder – der Eichborn Verlag und Mathias Gatza, Gründer des gleichnamigen Verlags. Es sei nicht gelungen, die Verbindlichkeiten des alten Gatza Verlags „gemeinsam aufzuarbeiten“, hieß es dazu am Donnerstag vom Eichborn Verlag. Gatza werde sich „anderen Aufgaben“ in der Branche zuwenden. Der Eichborn Verlag will sich in Zukunft außerdem verstärkt in Berlin engagieren und sein Verlagsprogramm unter dem Namen „Eichborn. Berlin“ neu fassen. Die Verantwortung übernimmt vom 1. März an Wolfgang Hörner, bisher Lektor bei Campus und Pressesprecher im Hause Eichborn.

Ein Hauch von Woodstock am Bodensee: Mit Beifall und Bravorufen endete die Uraufführung von „Burning Flower“, einer musikalischen Hommage an die 1970 an einer Überdosis Heroin verstorbene Janis Joplin. Begleitet von der Südwestdeutschen Philharmonie und dem Jazzensemble „Südpool“, ließ die niederländische Jazzsängerin Greetje Bijma das kurze Leben des ersten weiblichen Rockstars Revue passieren. Geschrieben hat das Stück der Stuttgarter Musikprofessor und Komponist Bernd Konrad als Teil einer Trilogie über „starke, aber letztlich gescheiterte Frauen“.

Postum gewinnt Giorgio Strehler sein letztes Gefecht. Einen Monat nach dem Tod des italienischen Starregisseurs wird am Montag in Mailand sein neues Piccolo Teatro eröffnet. 30 Jahre lang wurde ihm der Neubau versprochen, 17 Jahre zogen sich die Bauarbeiten hin, 80 Millionen Mark verschlang das Projekt. Mehrfach trat Strehler wegen der schleppenden Arbeiten und des Dauerstreits ums Geld von der Leitung der Bühne zurück. „Ich verlasse dieses Theater der Schande“, pflegte er auszurufen. „Das Schicksal ist ungerecht“, sagt Ferruccio Soleri, der „Arlecchino“ in Strehlers Goldoni-Komödien. „Giorgio hat die Vollendung des Theaters nicht mehr erleben dürfen.“