Capitals finden Sponsor

■ Baufirma will 200.000 Mark investieren

Selten wurde bei den in arge Finanznot geratenen Eishockey- Capitals so gerne im Akkord geschuftet wie gestern abend vor dem Punktspiel gegen Hannover. Die Zeugwarte waren derart „heiß“, daß sie mit bloßen Händen den Namenszug eines neuen Sponsors auf die Spieler-Leibchen hätten bügeln können.

In Charlottenburg scheint nun tatsächlich Rettung in Sicht, nachdem noch letzte Woche kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von fast drei Millionen Mark den aktuellen Spielbetrieb gefährdet hatten (taz berichtete).

Nun steigt das schwedische Bauunternehmen „Siab“ bis zum Saisonende mit schätzungsweise 200.000 Mark bei den klammen Puckjägern ein. Eingefädelt wurde der Deal offensichtlich von „Caps“-Hauptgesellschafter und Bauunternehmer Egon Banghard, der Geschäftsverbindungen mit den Skandinaviern pflegt.

Mit der Geldspritze kann der Gehaltsrückstand bei der Mannschaft, die seit Dezember nicht mehr entlohnt wurde, größtenteils beglichen werden, nachdem bereits von einem kurz bevorstehenden Streik des Kufen-Personals gemunkelt wurde.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!? „Wir stehen mit einem weiteren Interessenten in aussichtsreichen Verhandlungen“, erklärt „Caps“-Aufsichtsrat Joachim Börner zur weiteren Suche nach Geldgebern. Dem Vernehmen soll es sich um den VW-Konzern handeln, „der an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert ist,“ sagte Börner.

Heute geht erst mal das normale Tagesgeschäft weiter: die Capitals spielen um 14.45 gegen die Schwenninger Wild Wings.

Und was die Zukunft angeht: Zwei der Spieler sind unter den 14 Berliner AthletInnen, die für die Olympischen Winterspiele ins japanische Nagano entsendet werden. Jürgen Schulz