Hungerlöhne auf Seelenverkäufer

■ Minusrekord für Heuer: 150 Dollar auf griechischem Frachter griechischer Frachter auf dem 150 Dollar Heuer im Monat gezahlt wird. Er durfte weiterfahren.

150 Dollar im Monat. Bei einem 12-Stunden Tag, sieben Tage die Woche. Diesen Hungerlohn verdienen nach Angaben der Gewerkschaft zehn Burmesen auf dem griechischen Getreide-Frachter „Altis P“, der am Montag Bremen in Richtung Rouen (Frankreich) verließ. „Daß eine Gesellschaft unter EU-Flagge sowas macht, daran haben selbst wir uns noch nicht gewöhnt“, kommentiert Michael Blanke die Löhne, mit der der Beauftragte der International Transportworkers Federation (ITF) gestern an die Öffentlichkeit ging. Die burmesische Besatzung des griechischen Seelenverkäufers habe sich „ganz schüchtern“bei der Seemannsmission beschwert. Nun liegen der griechischen Reederei „V.Ship Cyprius LTD“Lohn-Nachforderung über 49.000 Dollar vor – entsprechend der „sittlichen“Minimalheuer von 970 Dollar, die die UNO vorschreibt und die auch Griechenland anerkennt. Die „Altis P“habe die ITF trotzdem abfahren lassen: „Man muß da sehr vorsichtig vorgehen“, so Blanke, „in Burma haben sie's mit der Demokratie nicht so dicke.“Im griechischen Konsulat wurde der Arbeitsvertrag für rechtmäßig erklärt. Die griechische Hafenwacht habe die Verträge untersucht: „Alles okay. Die Reederei zahlt entsprechend einem burmesisch-griechischen Abkommen.“ ritz