HanseNet greift an

■ HEW-Tochter will Hamburger Telekommunikationsmarkt erobern

„Es heißt zwar, die Schnellen fressen die Langsamen – doch manchmal läuft es umgekehrt.“Mit Vergnügen hat Thomas Fehr, Marketingchef von HanseNet, das Chaos im seit Jahresanfang freien deutschen Telefonmarkt miterlebt. Während Otelo, Talkline oder Arcor ihre Kunden mit Pannen und Besetztzeichen nervten, bereitete HanseNet, eine Tochter des Energiemultis Hanseatische Electricitätswerke (HEW), in aller Ruhe seine Frühjahrsoffensive vor.

„Uns erschien das Risiko eines Starts am 1. Januar nicht beherrschbar“, erläutert Fehr. Am 1. April aber ist es soweit: HanseNet steigt mit einem überschaubaren Tarifmodell (2 Zeiten, 3 Zonen) in den regionalen Telekommunikationsmarkt ein. Mittelfristig ist ein Marktanteil von zehn Prozent in der Metropolregion Hamburg angepeilt. Hatte HanseNet ursprünglich nur Geschäftskunden im Visier, will sie jetzt voll in den Massenmarkt einsteigen. HanseNet bietet sowohl „Call by Call“(bei jedem Telefongespräch kann man sich neu für die Telefongesellschaft entscheiden) wie auch „Preselection“(alle Telefonverbindungen, die mit einer 0 beginnen, laufen über HanseNet). Die Tarife unterbieten in vielen Zeit-Entfernungs-Konstellationen die künftigen Tarife der Telekom – besonders günstig sind die Verbindungen ins Hamburger Umland. Ab Anfang 1999 will die HanseNet auch die Ortsnetztarife der Telekom unterbieten.

Mit der erfahrenen Telecom Finnland als 50 Prozent-Partner holten sich die HEW nicht nur Know-How fürs Massengeschäft, sondern auch einen Partner, der in Sachen Internet-Telefonieren zur Weltspitze zählt: Finnland hat die höchste Internetanschlußdichte der Welt. Parallel dazu sind die HEW an Pilotprojekten zum Telefonieren übers Stromnetz beteiligt.

Florian Marten

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