Automatisch ermitteln

■ Neue EDV macht Staatsanwälte fixer

Hamburgs Staatsanwälte arbeiten künftig fixer. Der Grund: Sie sind ab sofort mit dem modernen EDV-Verfahren „Mesta“(Mehrländer-Staatsanwaltschafts-Automation) ausgestattet. Per Knopfdruck setzten Hamburgs Justizsentorin Lore Maria Peschel-Gutzeit und ihr schleswig-holsteinischer Amtskollege Gerd Walter (beide SPD) gestern das Pilotprojekt von vier Bundesländern in Gang. Mesta soll Staatsanwälten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hessen künftig den schnellen Zugriff auf zentrale Datensammlungen ermöglichen und zugleich Verfahrensabläufe beschleunigen.

Mesta, so erläuterte Peschel-Gutzeit, solle endlich zur notwendigen Modernisierung der Justiz beitragen. Von dem Projekt versprechen sich die beteiligten Länder erhebliche Effizienzsteigerungen. So können Auskunftsersuchen zum Beispiel an das Berliner Bundeszentralregister, die bislang auf dem Postweg etwa drei Wochen dauerten, schon am kommenden Tag beantwortet sein. Auch die Frage, ob anderswo ebenfalls gegen einen Tatverdächtigen ermittelt wird, kann über Mesta wesentlich schneller als bisher in Erfahrung gebracht werden.

Im April 1996 hatten sich die vier beteiligten Bundesländer auf das EDV-Projekt geeinigt. Die bislang angefallenen Kosten von 3,5 Millionen Mark werden gemeinsam getragen. Zunächst werden eine Abteilung der Hamburger Staatsanwaltschaft und die Flensburger Staatsanwaltschaft mit Mesta arbeiten. Im Laufe dieses Jahres sollen alle Staatsanwälte der Hansestadt per Personalcomputer an Mesta angeschlossen werden. Auch in Schleswig-Holstein sollen bis Ende 1998 alle fünf Staatsanwaltschaften angeschlossen werden. lno