Vorsicht bei Schmerzmitteln

Noch immer werden Migränekinder prophylaktisch mit Schmerztabletten abgespeist. Die tägliche Arzneidosis führt jedoch häufig zu Abhängigkeiten und Suchterscheinungen. In einzelnen Fällen kann die Medikamentengabe sogar tödliche Folgen haben.

Durch Arzneimittel wird der Schmerz als körpereigenes Warnsignal ausgeblendet: Der Streß geht weiter, obwohl der Körper eine Erholungspause einfordert – Tag für Tag. Körperliche Bedürfnisse geraten immer weiter in Rückstau. Wird jetzt das Mittel abgesetzt, ist der Schmerz sofort als sogenannter Schmerzmittelkopfschmerz da. Über 40.000 Tonnen Acetylsalicylsäure (ASS) produzieren die Pharmafirmen jedes Jahr. ASS ist der Wirkstoff von Aspirin.

Das Markenzeichen kann für Kinder und Jugendliche unter Umständen tödliche Folgen haben: Kinder, die bei Windpocken oder Virusgrippe zur Fiebersenkung ASS-Präparate erhalten hatten, mußten plötzlich erbrechen, verloren die Orientierung über Ort, Zeit und Situation, bekamen Krämpfe und schließlich versagte die Leber. An dem Reye-Syndrom starben viele Kinder, zahlreiche Überlebende sind seither hirngeschädigt.

Paracetamol, neben Aspirin beliebtestes Schmerzmittel für Kinder, führt bei Überdosierung sogar zu Vergiftungserscheinungen. Eine Überdosierung kündigt sich mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Schweißausbrüchen an. Bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol kann das Medikament zu schweren Leberschäden führen.

Grundsätzlich gilt: Kopfschmerzmedikamente höchstens drei Tage hintereinander und an höchsten zehn Tagen im Monat. Gemieden werden sollten zudem Kombinationspräparate. Insbesondere wenn sie auch Koffein enthalten, besteht die Gefahr von schweren Nierenschäden.k.öck