Betr.: Hamburger Abschiebeknast Glasmoor

Während in Algerien der Bürgerkrieg tobt, sitzen vier Flüchtlinge aus dem nordafrikanischen Land im Hamburger Abschiebegefängnis Glasmoor. Die Haft soll laut Gesetz der „Vorbereitung der Abschiebung“dienen. Zwei von ihnen befinden sich seit fast drei Monaten in Glasmoor, die anderen seit Januar – allesamt somit in einer Zeit, in der täglich Massaker aus Algerien gemeldet werden. Seit November wurde kein algerischer Flüchtling mehr aus Hamburg zwangsweise ausgeflogen. Obwohl die Innenminister von Bund und Ländern am Montag einen generellen Abschiebestopp für Algerier ablehnten, könnte Hamburg einen solchen für sechs Monate erlassen. Das lehnt Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) jedoch ab. Gestern wurde die Abschiebehaft für einen der Algerier um einen Monat verlängert.

Unser ap-Foto zeigt Bewohner des westalgerischen Dorfes Daira, die nach einem Massaker im Dezember eine Bürgerwehr bildeten, um sich zu schützen.