Ein Haus, eine Idee: Bildungsurlaub Irland

■ Zwei Wochen Sprache lernen vor Ort

Irland ist ein populäres Urlaubsland. Wissen wir alle. Schöne Landschaft, Ruhe, Guiness, James Joyce, freundliche Menschen sind die ersten Gedanken. Aber Irland ist auch Bildungsurlaubsland. Das wissen noch nicht alle.

Der Hauptverantwortliche dafür ist der Ire Sean Mullan, der das Projekt „Bildungsurlaub in Irland“1984 ins Leben rief. Mullan kam 1977 das erste Mal nach Deutschland und arbeitete für eineinhalb Jahre als muttersprachlicher Englischlehrer an einem Gymnasium in Osterholz- Scharmbeck. Danach leitete er mehrere Jahre Englisch- Kurse an der Bremer Universität, der Volkshochschule und der Angestelltenkammer.

Anfang der Achtziger kaufte er ein Haus in Fanad und 1984 kam ihm die Idee, Bildungsurlaub in Irland anzubieten. Er schlug der Angestelltenkammer in Bremen sein Konzept vor und dies neue Projekt wurde ausprobiert. Seit dieser Zeit ist ein zweiwöchiger Bildungsurlaub in Irland möglich. Die jeweilige Lerngruppe besteht aus zwölf Personen, die noch einmal auf zwei Gruppen aufgeteilt werden. Eine Gruppe hält sich für eine Woche in Fanad, im höchsten Norden, auf und wechselt danach mit der anderen Gruppe, die die erste Woche in der Hauptstadt Dublin verbringt.

Um die einzelnen Gruppen nach den Sprachkenntnissen einzuteilen, weilt Mister Mullan jedes Jahr für etwa sechs Wochen in Bremen. Bei allen Kursen finden auch Vorgespräche in Bremen statt. Zum Konzept sagt er : „Viele Menschen haben Hemmungen, Englisch zu sprechen. Die sechs Stunden Unterricht pro Tag finden deshalb in einer sehr privaten Umgebung statt. Und außerdem erfolgt die Unterbringung in irischen Gastfamilien. Da muß englisch gesprochen werden“. Die Besonderheit „seines“Sprachkurses sieht er vorallem in den zwei unterschiedlichen Orten: „Fanad ist sehr klein, die Natur ist wunderschön. Dublin dagegen ist eine Metropole mit vielen kulturellen Angeboten. Da gibt es eine Woche das kleine Dorf und die andere Woche die große Stadt.“. Es sei außerdem eine Art „soft tourism“, da viele Menschen, die einmal auf Bildungsurlaub in Irland waren, wiederkommen und oft auch mit ihren Gastfamilien befreundet bleiben. So lernen sie das Land und die Sprache nicht nur von der normalen Touristenperspektive her kennen.

Der Großteil der Schüler ist zwischen 25 und 55 Jahre alt, aber Mullan weiß auch von einer 75jährigen Dame zu berichten, die die Reise angetreten hat. Der zweiwöchige Bildungsurlaub kostet für Unterkunft, Vollverpflegung und Unterricht zusammen 1. 385 Mark. Die Reisekostem müssen aber selbst bestritten werden. Um sie relativ gering zu halten, sei es am besten, Fahrgemeinschaften zu bilden, so Mullan.

Sean Mullan hält sich noch bis Ende Februar in Bremen auf und kann unter

kade