■ Dissident besucht im April Deutschland
: Wei Jingsheng kritisiert Bundesregierung

Berlin (taz) – Der chinesische Dissident Wei Jingsheng hat gestern die Chinapolitik der Bundesregierung kritisiert. Bonn müsse die menschenverachtende Haltung der chinesischen Regierung gegenüber dem Volk deutlich verurteilen, forderte Wei gegenüber der Deutschen Welle. „Jede westliche Regierung macht vor der chinesischen Führung einen Kniefall“, sagte der Bürgerrechtler, der im November nach 18 Jahren Haft in die USA ausreisen durfte.

Im April wird Wei auf Einladung der FDP-nahen Friedrich- Naumann-Stiftung Deutschland besuchen. Unklar ist, ob er auch Außenminister Klaus Kinkel (FDP) treffen wird. Während das Auswärtige Amt von einem Treffen nichts wissen will, bestätigte der Vorsitzende der Naumann- Stiftung, Otto Graf Lambsdorff, und die in Wedel bei Hamburg lebende Schwester Weis gegenüber der Deutschen Welle Vereinbarungen eines Treffens Weis mit Kinkel. Sven Hansen