Rätsel um Schulprivatisierung

■ Friedehorst verhandelt über Schule in Lesum / Eltern besorgt

Die Sonderschule an der Louis-Seegelken-Straße in Lesum soll möglicherweise privatisiert werden. Die diakonische Reha- und Pflegeeinrichtung Friedehorst führt Gespräche mit der Bildungsbehörde, um die Schule mit 141 geistig und körperlich behinderten SchülerInnen zu übernehmen.

Die Eltern sind verunsichert und befürchten, daß ihre Kinder dann ganztags in der Schule behalten werden und Friedehorst folglich das ganze Pflegegeld kassieren könnte. Friedehorst-Vorsteher Georg-Hinrich Hammer beruhigt: „Eine zwangsweise Ganztags-Betreung würde es nicht geben“. Friedehorst und Behörde versichern, daß eine Verschlechterung der Situation für die Kinder auf jeden Fall ausgeschlossen werde.

Unklar ist, wer die Idee der Privatisierung auf die Tagesordnung gebracht hat. „Friedehorst ist an uns herangetreten“, sagt eine Behördensprecherin. Im Hause der Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) sei die Motivation von Friedehorst jedoch „nicht richtig einsichtig“. „Wir sind nur interessiert, wenn die Politik die Schule tatsächlich privatisieren will“, sagt hingegen Friedehorst-Mann Hammer. Er habe aus der Politik, aber nicht aus der Behörde, entsprechende Signale erhalten. Die laufenden Verhandlungen seien „ergebnisoffen“. jof