Zum Abschied eine Demo

Wenn die Rechnung der algerischen Front der Sozialistischen Kräfte (FFS) aufgeht, dann werden die neun Europaparlamentarier, die sich seit Montag in dem nordafrikanischen Land aufhalten, am Donnerstag von einer Großdemonstration verabschiedet. Trotz Ausnahmezustand, der öffentliche Versammlungen verbietet, mobilisiert die Oppositionspartei landesweit für einen „Nationalen Marsch für Frieden und nationale Aussöhnung“ nach Algier. Der FFS war es bereits Anfang November gelungen, Zehntausende Menschen auf die Straßen der Hauptstadt zu bringen. Damals ging es gegen den allzu offensichtlichen Betrug bei den Kommunal- und Regionalwahlen vom 23. Oktober zugunsten der Regierungspartei RND. Ein zweiter Anlauf scheiterte nur wenige Tage später an einem Polizeiaufgebot, wie es Algier seit dem Militärputsch 1992 nicht mehr gesehen hatte. Jetzt soll die Anwesenheit der internationalen Gäste Schutz bieten, um öffentlich eine politische Lösung für den Konflikt zu fordern. rw