Geburtstag soll auch Siegtag sein

■ 1. FC Köln wird heute 50 Jahre alt, HSV soll Punkte schenken

Mittags Geburtstag feiern, abends den HSV besiegen: So hätte er es gerne, der 1. FC Köln, wenn er heute am 50. Jahrestag seiner Vereinsgründung zu Hause gegen die Hamburger spielt. Damit hätten die Rheinländer den Sprung in ab-stiegssichere Tabellenregionen geschafft, spekuliert Trainer Günter-Lorenz Köstner.

Um dieses Ziel zu erreichen, vertraut der 46jährige auf eine Defensivtaktik: „Maurermeister?“, sinnierte der Coach gestern, „das ist ein alter, ehrenwerter Beruf. Das sind Leute, die es verstehen, ein Fundament zu legen“– oder, die es schaffen, die Hamburger zum Konter-Spiel zu zwingen.

Der HSV steht unter größerem Siegesdruck als der Tabellen-13. Nach dem 0:3 bei Bayer München und dem ebenso enttäuschenden 1:1 gegen Herta BSC herrscht Abgangsstimmung. „Vergeßt alles, was sich im Umfeld abspielt. Konzentriert Euch auf euren Job. Wir müssen in Köln das Maximale holen“, stimmte Trainer Frank-Pagelsdorf seine Mannschaft auf das „Schicksalsspiel“ein. Die Kölner dagegen erfüllten nach der Winterpause mit dem 3:2-Sieg gegen Gladbach und dem 1:1 gegen Wolfsburg halbswegs das von Köstner gesetzte Soll.

Seit zehn Jahren hat der HSV nicht mehr in Köln gewonnen. Die Auswärtsbilanz gegen den 1. FC ist genauso erschreckend wie der Tabellenplatz: siebzehn Niederlagen, elf Unentschieden und nur sechs Siege. Zuletzt gewann der HSV 1988. Damals rettete Oliver Bierhoff mit zwei Toren den Job des damaligen Trainers Willi Reimann.

Die beiden letzten Begegnungen der Altmeister wurden hingegen zwei Trainern zum Verhängnis. Nach dem 0:4 im Mai gegen Köln wurde HSV-Coach Felix Magath gefeuert. In der Hinrunde dieser Saison leitete das 1:2 der Kölner im Volksparkstadion den Abgang von Peter Neururer ein. dpa/juw