Hafenkrankenhaus: Schließung wird erneut geprüft

Das Todesurteil war bereits gesprochen, jetzt kam die Wende: Das Hafenkrankenhaus soll weiterleben. Zwar erst einmal nur bis zum 31. Dezember 1997, doch der Vorsitzende des Personalrates Ralf-Peter Krause ist zuversichtlich, daß das wirtschaftlich gesunde und voll ausgelastete Krankenhaus in St. Pauli auch nach dieser Frist weiterbetrieben wird. Der Landesbetrieb Krankenhäuser, dem alle staatlichen Kliniken der Hansestadt angehören, habe sich bisher immer hinter das Hafenkrankenhaus gestellt. „Unser Kampf war erfolgreich“, sagte er zufrieden. Nach der jetzt vorliegenden geänderten Fassung des „Krankenhausplans 2000“ der Gesundheitsbehörde soll das Hospital am Hafen nicht wie bisher gefordert sofort stillgelegt und in eine ambulante Notfallklinik umgewandelt werden. Der Landesbetrieb soll bis zum Februar 1997 noch einmal prüfen, wie wirtschaftlich dieses Krankenhaus ist und in welchen anderen Kliniken die 200 Betten, die hier abgebaut werden sollten, sinnvollerweise gestrichen werden könnten.

„Dieser Prüfungsauftrag ist eine Chance, um noch einmal zu zeigen, wie wichtig das Hafenkrankenhaus ist, und die wird man nutzen“, erklärte die Sprecherin des Landesbetriebs, Ines Kehrein. Doch für Spekulationen, wo stattdessen Betten abgebaut werden sollen, sei es noch zu früh. Bettenzahlen seien mit dem neuen Gesundheitsstrukturgesetz ohnehin eine überholte Meßgröße für die Bedarfsplanung. Hier müßten vielmehr Mitarbeiter- und Patientenzahlen berücksichtigt werden.

Neu, was das Kiez-Krankenhaus betrifft, ist nach dem geänderten „Krankenhausplan 2000“ auch die Überlegung, die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung in der Stresemannstraße zu schließen und dem Hafenkrankenhaus anzugliedern. paf