Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Mit Sprechchören, Reggae-Musik und vielen Fahnen zogen am Samstag mittag rund 200 Menschen von Eppendorf durch die City zum amerikanischen Konsulat, um gegen die Hinrichtung des schwarzen, amerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal zu protestieren. Auch die ehemalige -RAF-Aktivistin Irmgard Möller marschierte für den seit 1982 inhaftierten Bürgerrechtler mit. Am Mittwoch war die für den 17. August angesetzte Exekution des wegen Polizistenmordes verurteilten Jamal auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Der Veranstalter der Demonstration, die IG Medien, sieht in der Verschiebung jedoch keinen Anlaß, die Unterstützung für ihr Ehrenmitglied aufzugeben. Auf der Abschlußkundgebung vor der amerikanischen Vertretung zählten die Gewerkschafter Fehler im Verfahren gegen Jamal auf: „Die Kugel wurde nicht ballistisch untersucht, und wichtige Zeugen wurden gar nicht erst gesucht“, so Günther Frech, Sprecher des Fachforums Journalistik. Prozeßbeobachter Norman Paesch warnte, Richter Jabo sei „durchaus in der Lage, den ursprünglichen Termin wieder in Kraft zu setzen.“ Anschließend wurde bis in den Abend vor dem „weißen Haus“ an der Alster mit Musik gefeiert. tim