Basis trifft Senator

■ „Öko-Ratschlag“soll der GAL-Basis helfen, der Regierung zu vertrauen

Weil manche GALierInnen noch Orientierungsprobleme mit ihrem neuen Regierungsstatus haben, handelte GAL-Umweltsprecherin Antje Möller. Sie schuf den „Ökologie-Ratschlag“, ein Diskussionsforum, das soll den Kontakt zwischen der Basis und der Regierung herstellen und für umweltpolitische Meinungsbildung sorgen soll.

Zum Start der halböffentlichen Kungelrunde, geladen waren GAL-Landesarbeitsgemeinschaften und Umweltverbände, strömten am Donnerstag abend mehr als 50 Menschen ins Rathaus. Doch wer geglaubt hatte, hier würden grüne Fundamentalisten ihren Senator Alexander Porschke zum Kampf gegen Dasa-Erweiterung, Altenwerder und Elbvertiefung jagen, wurde gründlich enttäuscht. Nicht zufriedengestellt wurden auch jene, die gehofft hatten, Porschke würde im kleinen Kreise aus dem Nähkästchen plaudern.

„Der hat schnell gelernt“, attestierte eine Teilnehmerin dem Umweltsenator. Porschke gab eine souveräne Vorstellung, verwies ständig auf die Koalitionsvereinbarung, bat angesichts der großen Teilnehmerzahl um Verständnis für seine Zurückhaltung, notierte sich aber jede Menge Anliegen.

Deren Inhalt wird ihm kaum Kopfschmerzen bereiten: Die anwesende Basis entpuppte sich nämlich als fach- und verwaltungskundige Mixtur aus Verbandsvertretern und LokalpolitikerInnen, denen es um ihre meist bezirklichen Probleme ging – bis zu der Frage, ob die 0,8-Stelle für Landschaftsschutz in der Umweltbehörde erhalten bliebe.

Das Anliegen von Antje Möller, eine politische Position zur Praxis der Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in den Naturhaushalt zu entwickeln, ging im Klein-Klein der Verwaltungsmenschen ein wenig unter. Eine Arbeitsgruppe soll sich nun dieser Frage annehmen. Seinen eigentlichen Zweck aber hat das Treffen erfüllt: Konstruktive Regierungsatmosphäre waberte durch den Raum, nichts zu merken von fundamentalem Mißtrauen gegen den Senat. Der Öko-Ratschlag soll in zweimonatlichem Rhythmus fortgesetzt werden. Schließlich gilt GAL-intern das Motto: „Wir wollen keine Garzweiler-Debatte in Hamburg.“

Florian Marten