Rußland hofft auf Kofi Annan

■ USA beharren auf kompromißlosem Kurs gegen Irak. Rußland setzt immer noch auf den UN-Generalsekretär

Moskau/New York (rtr/dpa) – Die USA lehnen im Streit mit dem Irak um die Rüstungskontrollen weiter jeden Kompromiß ab. Sie verlangten die bedingungslose Erfüllung der UNO-Auflagen, nicht mehr und nicht weniger, sagte US-Verteidigungsminister William Cohen gestern in Moskau. Der russische Außenminister Jewgeni Primakow betonte indes, Rußland setze immer noch auf eine diplomatische Lösung der Krise und eine Vermittlungsreise von UNO-Generalsekretär Kofi Annan nach Bagdad. Nach einem Treffen mit Cohen sagte Primakow, Annan könne bei Saddam Hussein eine politische Lösung der Krise erreichen. Als Termin für die Annan-Reise war am UN-Sitz in New York bereits früher von Mitte kommender Woche die Rede gewesen. Kofi Annan wollte jedoch nicht ohne die Einwilligung der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates reisen – und die USA wollen von dieser Mission nichts wissen.

Die US-Streitkräfte haben derweil ihre Fliegerstaffeln weiter aufgestockt. Sechs F-16-Kampfjets aus den Bundesstaaten North Carolina und Louisiana sollten am Freitag in Bahrain landen. Sechs Bomber des Typs B-52 flogen zum britischen Luftwaffenstützpunkt auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean. Dort sind bereits acht US-Bomber des gleichen Typs stationiert. Analyse Seite 2

Berichte aus Bagdad Seite 11