■ Olympias Sieger: Der Goalie, an dem die USA verzweifeln
: Dominik Hasek (ist einfach unglaublich)

Auf dem Weg in die Kabine wäre Dominik Hasek beinahe zu Schaden gekommen, als ihm sein Kumpel Martin Straka im Überschwang der Gefühle in den Rücken sprang. Fast schon ausgerutscht, hielt sich der Torhüter der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft doch noch auf den Beinen – eine Szene mit absoluter Aussagekraft: Diesen Kerl wirft nichts um.

Was Hasek (33) im gestrigen Viertelfinale des olympischen Turniers beim 4:1 gegen die USA zeigte, übertraf selbst die schlimmsten Vorahnungen der US-Amerikaner, die ja nun wußten, wer da zwischen den Pfosten des tschechischen Gehäuses auf sie wartete: jeHielt alles: Hasek (r.) mit ReichelFoto: AP

ner Schlußmann der Buffalo Sabres, der 1994, 1995 und 1997 schon dreimal zum „Torwart des Jahres“ der National Hockey League (NHL) gewählt worden war und wegen seiner tollkühnen Paraden und seiner unerreichten Erfolgsquote an abgewehrten Torschüssen den Beinamen „Dominator“ erhalten hatte. 38mal brachten sie den Puck Richtung Hasek auf die Reise, sie schoben die schwarze Hartgummischeibe, sie schlenzten, hämmerten und droschen sie dem Keeper entgegen, doch bis auf Mike Modanos Schuß (17.) wehrte er alles ab. Mit den Schonern, mit der Kelle, mit der Fanghand, mit der Schulter und einmal sogar mit dem Kopf. Nur so ist zu erklären, daß die Tschechen nun im Halbfinale am Freitag auf Kanada treffen, das sich im Viertelfinale 4:1 gegen Kasachstan durchsetzte. Im anderen Halbfinale spielen Rußland (4:1 gegen Weißrußland) und Finnland (2:1 gegen Schweden). Bei den hochdotierten US-amerikanischen NHL-Profis aber ist das Zähneklappern nun groß. Nur einer behielt die Contenance: „Was soll ich mich beklagen über unser Ausscheiden“, sagte US-Coach Ron Wilson, „wir hatten doppelt so viele Chancen wie die, aber dieser Hasek war einfach unglaublich.“ Ralf Mittmann, Nagano